Axiom Verge

Wer braucht da Silksong

Während der Nachfolger von Hollow Knight gefeiert wird, mich aber schon der erste Teil vom Design angesprochen hat, hole ich lieber diese Indie-Perle nach.

Tom Happ bekann 2010 in seiner Freizeit sein Alien-inspiriertes Metroidvania zu programmieren, während er hauptberuflich bei EA Tools für Tiger Woods und später bei Petroglyph Games tätig war. Über fünf Jahre macht er neben der Programmierung Grafik, Level-Design, Soundeffekte und sogar die Musik. Die ersten Reaktionen auf erstes Gameplay war so positiv, dass er sich dann selbstständig machte – empfehlenswert ist durchaus das Making-Of und die Geschichte hinter dem Spiel.

Zum Spiel selbst: nach einem missglückten Experiment finde ich mich als gestrandeter Wissenschaftler Trace auf einem seltsamen Planeten wieder. Schnell finde ich eine Waffe und versuche mit meiner geringen Lebensenergie zu überleben. Wie beim großen Vorbild Metroid finde ich neue Waffen und Gegenstände, die mir die Welt, mir vorher verschlossene Areale, öffnen.

Durch das clever rationierte Erweitern der Welt hält Axiom Verge die Motivation hoch, zumal zahllose, teils ausgesprochen knifflig versteckte optionale Sammelobjekte die Mythologie der Welt vertiefen – das halt viel von HR Giger. Alle Nase lang kommt dann ein Boss-Gegner, die nicht gerade einfach zu meistern sind, da hilft oft mir die präzise Steuerung auch nicht mehr (Danke für das Passwort-Tool, Tom!). Was jedoch eher zum Hindernis wird, ist die knifflige Wegfindung. Oftmals muss man den Bildschirm ganz genau absuchen, wo es eventuell weitergehen könnte. Das ist oldschoolig, kostet aber dem ein oder anderen heute zu viel Zeit.

Nimmt das in Kauf und lässt sich drauf ein, erwartet einen ein liebevoll gemachtes, intensives Metroidvania, dass seinen Vorbilder kaum nachsteht. Die Waffen und Gameplay-Erweiterungen sind kreativ, die Welt groß und abwechslungsreich . Mir gefällt die Atmosphäre und gerade die 8/16-Bit Optik, was für mich irgendwie besser zum Genre passt – als auch ein optisch opulentes Ori. Und so nimmt Axiom Verge auf hervorragende Weise die Tugenden der alten Klassiker und macht sie zu einem fast perfekten Spiel – und das alles von einer Person.

Stubenscore: 8,3 / 10

Mit Orn machte Happ erste Metroid Versuche – raus kam es nie.
Axiom Verge arbeitet geschickt mit limitierter Farbpalette in den einzelnen Levels.
Optisch immer nah an HR Giger.
Alles geplant auf dem Zeichblock – die Doku ist wirklich spannend dazu.
Ein erster Bossgegner. Vielleicht will der gar nicht kämpfen.
Ob Axiom Schüsse, ein Wand-durchbrechender Driller oder eine auszusendene Drohne: Axiom Verge hat viel zu bieten.
Unter anderem auch kreative und riesige Bossgegner.
So dass Axiom Verge zurecht im neusten Bitmapbook neben Into the Breach, Disco Elysium, Her Story, Limbo oder Return of Obra Dinn vertreten ist.

AXIOM VERGE
https://www.axiomverge.com/
PC | PS | XBOX | SWITCH (getestet)

Ein Gedanke zu „Axiom Verge

  1. Das erinnert schon sehr an die guten alten Zeiten. Und da hatte man dann auch die Zeit und Lust die Level immer wieder und wieder zu lernen und meistern. Manchmal.
    Ob ich mich da heute noch mal rantrauen würde … eher nicht.

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