Bankraub mit Pokerblatt
Die Idee hinter The Gang ist simple aber genial. Die Spieler spielen ein klassisches Texas hold ’em mit zwei Handkarten und einer Auslage von 3 bis später 5 offenen Karten und bilden aus den Gesamtkarten ihr bestes Blatt. Doch wir spielen kooperativ und müssen durch Beobachtung, wie die Mitspieler ihre Wettsteine auf die Qualität ihres Blattes setzen, abschätzen, wer welches Blatt aufsteigend vom schwächsten bis zum stärksten hat.
Wir spielen vier Runden. In der ersten hat jeder nur seine zwei Handkarten und wir geben uns Tipps zum Blatt mit den weißen Wettsteinen. Reden dürfen wir natürlich nicht. Und hier würde ich mit einem Pärchen sicher den höchsten Wettstein nehmen. Macht dies niemand und ich habe ein As auf der Hand, wäre dies bisher die beste Karte, also steige ich dann hoch ein. Hinweise gibt man, in dem man zögert oder einem Mitspieler einen Wettstein wegnimmt. In der zweiten Runde werden dann drei Karten aufgedeckt und wir nehmen uns gelbe Wettsteine. Wer durch die Auslage ein Pärchen getroffen hat, wird jetzt einen höheren Wettstein als den vorhergehenden Weißen aus Runde eins nehmen. Und so geht es noch in zwei Runden mit den nächsten Karten für die 4. und 5. Karte in der Auslage weiter.
Fazit:
The Gang gelang 2025 auf die Empfehlungsliste zum Kennerspiel des Jahres. Komplex ist es aber keinesfalls. In einer Runde mit sechs Spielern aber durchaus herausfordernd und mit 20-30 Minuten sehr kurzweilig. Man spielt so viele Runden, bis man es dreimal geschafft hat oder dreimal verloren hat. Als Story versuchen wir als Gang einen Tresor zu knacken und erhalten also entweder Schätze oder lösen einen Alarm aus. Die Story ist aber austauschbar, da wir eigentlich nur deduktiv pokern. In unserer 6er-Spielrunde war es egal, ob man schon einmal gepokert hat und die Regeln kennt. Und wir waren relativ häufig erfolgreich. Würde ich gern wieder mitspielen.
Stubenscore: 7,8 / 10
Brettspiel (getestet)
Naja, die Wertigkeiten der möglichen Kartenkombinationen einschliesslich deren englischsprachigen Bezeichnungen und Reihenfolge beim Pokern sollte man schon kennen – mir hat die in meinem Erstspiel ein Mitspieler (mit viel Geduld – danke dafür) erst mal vermitteln müssen. Was wusste denn ich, was ein Straight, ein Flush, ein Straight Flush oder gar ein Royal Flush so genau ist – und wie man seine Hand überhaupt einordnet? Und warum nimmt mir der Erklärbär, als ich glaubte es verstanden zu haben, immer wieder den höchsten Chip weg, wo doch da fast nur Pik in der Auslage liegt und ich zwei Pik auf der Hand hab?
Und was die obigen Begriffe jetzt alle so genau bedeuten hab ich teils auch gleich wieder vergessen 😉
Trotzdem ist es ein launiges kleines Koop, das einem wohl nach mehrmaligem Zock zumindest die Pokerregeln soweit einbläut, dass man endlich in dem Hinterzimmer einer düsteren Kaschemme Haus und Hof verspielen kann
Ja, das haben wir auch erklärt aber dann doch festgestellt, dass man mit Zwillingen, zwei Zwillingen und mal ein Drilling schon fast alle Blätter, die wahrscheinlich sind, erklärt hat. Wieviele Royal Flash hattest Du denn so am Abend 😉