Eine fremde Welt, fünf Abenteurer und jede Menge Quests.
Im Jahr 1937, acht Jahre nach den Ereignissen von Sleeping Gods, fliegt Claire Smith nach Honolulu, als das Flugzeug in einen seltsamen Taumel gerät und durch Portal zu fliegen scheint. Ein Tutorial-Comic schildert die Ereignisse und die Landung in einer fremden Welt, in der den fünf überlebenden Abenteurern erklärt wird, dass sie Totems finden müssen, um wieder nach Hause zu kommen. Dazu müssen wir seltene Ressourcen – Pflanzen und Mineralien – beschaffen, um die Götter zufrieden zu stellen. Auf geht’s durch ein story-getriebenes Spiel, das uns über eine Karte für auf der wir unterschiedliche Aktionen ausführen können. So bewegen wir uns von Feld zu Feld, erforschen Gebiete, stellen uns mit unseren Skills Herausforderungen und bekämpfen allerlei Gegner.
Das erinnert ein wenig an Tainted Grail, ist jedoch weniger grindig und vor allem dunkel. Sleeping Gods versucht dabei durch viel Dialog und nicht immer funktionierenden Witz, dass wir eine Beziehung zu den fünf spielbaren Charakteren aufbauen, was jedoch nicht wirklich gelingt. Insgesamt versucht die Welt von Sleeping Gods leichtfüßig und abwechslungsreich zu sein, wobei mir die extrem düstere Welt von aus der Feder von Krzysztof Piskorski mehr in seinen Bann gezogen hat.
Das Erforschen der Gebiete findet durch Lesen der entsprechenden Passagen des Abenteuerbuchs statt. Hier treffen wir Entscheidungen, sammeln Ressourcen und stellen uns relativ schnell abhandelbaren Herausforderungen. Die Kämpfe stellen sich als jedoch überraschend zeitaufwändig im Vergleich dar. So haben die Gegnerkarten diverse Felder mit Skills, Gesundheit und Schaden, die es gilt mit unseren Waffen und anderen Angriffsmöglichkeiten „abzudecken“, um sie zu besiegen. Die Kartenmechanik kann sich dabei über mehrere Runden ziehen, bis dann letztendlich alle Herzfelder der Gegner bedeckt wurden. Ein Kampf kann leicht 15-20 Minuten dauern, bis die Geschichte dann fortgesetzt werden kann.
Mit all seinen Mechaniken, dem Storytelling und seiner Vielseitigkeit, ist Sleeping Gods Distance Skies ein, objektiv gesehen, faszinierendes Spiel. Doch auch wenn Tainted Grail einseitiger und vor allem grindiger ist, so hat es mich subjektiv allein durch sein Szenario und Miniaturen mehr gepackt und länger spielen lassen.
Stubenscore: subjektiv 7,0 – objektiv 8,5 / 10
SLEEPING GODS DISTANT SKIES
Sleeping Gods: Distant Skies – Red Raven Games
BGG
Ist das Spiel zu groß oder Dein Tisch zu klein 😉
Beeindruckend, wie Du ein Spiel nach dem anderen im Solomodus durchspielst. Auch wenn BGG das beste Spielerlebnis zu zweit empfiehlt …
Habe es wie gesagt nicht durchgespielt, sehe es auch eher bei 1-2 Spielern, da man viel Text liest und die Interaktion doch sehr beschränkt ist. Wäre halt wie ein Videospiel, bei dem man den Controller wechselt, damit man es nicht allein spielen muss.
In einem raren Leserevent hatte ich die Ehre das Set Up in Augenschein zu nehmen. Das sah schon sehr wertig aus und hat Lust auf mehr gemacht. Ebenso ist es eine willkommene Abwechslung vom “üblichen” depri Grimdark. Die subjektive vs. objektive Wertung mag ich … es kommt nicht selten vor, vor einem Spiel zu stehen, dass objektiv großartig ist, aber dann halt nicht genauso zündet (looking at you: “Elden Ring”)