Point’n’click 2019: Kann uns Trüberbrook das Monkey Island-Feeling zurückbringen?
Dank Kickstarter konnte Florian Köhne seine Geschichte über den Quantenphysiker Hans Tannhauser umsetzen. Es wurde mit knapp 200.000 € das erfolgreichste Crowdfunding-Spiel aus Deutschland im Jahr 2017 und der erste Kommentar unter diesem Test wird vermutlich auch von einem der Backer kommen 😉 Entwickelt wurde das Spiel von der bildundtonfabrik, die um Jan Böhmermann herum Fernsehreihen und aber auch zwei Spiele entwickelt haben (Game Royal 1 – Jäger der verlorenen Glatze, Game Royal 2 – The Secret of Jannis Island).
Die Geschichte um den amerikanischen Physikdoktorand spielt in Deutschland, 1967, dem fiktiven Dorf Trüberbrook. Hans hat angeblich in einem Preisausschreiben gewonnen, an dem er aber gar nicht teilgenommen hat. Trotzdem macht er sich auf den langen Weg in die Provinz und trifft bei seinen Abenteuern auf prominente Sprecher wie Nora Tschirner, Dirk von Lowtzow und Jan Böhmermann. Der Humor der Dialoge ist durchaus gelungen. Das Monkey Island Feeling kommt aber dann doch nicht so auf. Die Rätsel sind überwiegend einfach. Keinesfalls so crazy wie bei Ron Gilbert und aufgrund der geringen Kombinationsmöglichkeiten selbsterklärend. Die Ausnahme bildet hier Jannis Rohrschach Test. Wer hier nicht immer wieder die 20 Fragen von vorne beginnen möchte, sollte sich eine Lösung ergoogeln.
Der Kulisse des Spiels ist anzusehen, dass die Entwickler hier mit viel Liebe fürs Detail (technische mit der sogenannten Photogrammetrie) gearbeitet haben. Die Steuerung ist in einigen Passagen etwas ruckelig, schwergängig. Gewollt kompliziert ist sicher der Weg in den Keller des Gasthauses, aber wer links vom Müllhaufen auch hängen geblieben ist, weiß schon was ich meine.
Fazit:
Mit 6 Stunden genau die richtige Länge für mich. Ich freu mich auf mehr Abenteuer.
Stubenscore: 8 / 10
TRÜBERBROOK
Webseite
PC | Switch | XBOX | PS4 (getestet)
Freu mich, dass es anscheinend auch bei Dir ankommt, wo es nicht Dein Steckenpferd-Genre ist. Komme hoffentlich die nächsten Wochen mal dazu, ist ja nicht so lang.
Hab es tatsächlich wegen des Artdesigns gebackt. Mal gucken…
Wieso testet das nicht die Person, die auch die Postkarte dazu hat?
4 Postkarten! Und nen paar Sticker!
https://stubenzocker.net/wp-content/uploads/2019/04/tb.jpeg
Trüberbrook ärgert mich. Ja, es sieht toll aus, aber die Rätsel sind entweder auf dem Niveau “da ist ne Tür, nebenan liegt ein Schlüssel” oder ein reines Trial&Error. Wieso muss ich den Dosenöffner auf die Statue werfen? Und mal ehrlich: was soll dieser Jannis Rohrschach Test.
Vielleicht hätte man einen Rätseldesigner und Dialogschreiber mit mehr Witz dabei haben sollen. Von mir bestenfalls eine 7.