Zur Vorbereitung auf die letzte Staffel der Telltale-Reihe habe ich mir noch einmal die Collection zugelegt, um Storyelemente nachzuholen, die mir noch fehlen. Es wird blutig werden.
Die Collection enthält alles bisherigen drei Staffeln inklusive dem AddOn 400 Days und die Miniserie Michonne. Skybound hat sogar grafisch noch einges aufgearbeitet, fehlerfrei ist die Zusammenstellung leider nicht.
Lang ist es her, als ich dies zuerst spielte, aber damals war das Spielprinzip neu und so bleibt dann doch so einiges in Erinnerung. In Episode 1 – Ein neuer Tag lernt Lee das kleine Mädchen Clementine kennen und sie machen sich auf den Weg nach Macon, Lee’s alte Heimat. Auch heutzutage ist das Adventure von 2012 noch spannend und man entdeckt beim Spielen und Beobachten so einige Feinheiten und sozialkritische Aspekte.
In Episode 2 – Hunger und Hilfe befestigen sie ein Motel und kommen zu einer Farm mit merkwürdigen Leuten. Als Sozialstudie stimmt die Folge nachdenklich, wie würden wir in einem solchen Szenario entscheiden? Vom Sessel aus und mit vollem Kühlschrank ist es da schon einfacher.
In Episode 3 – Der lange Weg geht es dann weiter mit dem Wohnmobil, bis ein Zug die Weiterfahrt verhindert. Leider war auch dies ein unüberwindbares Hindernis für mich.
Also weiter mit 4 – Hinter der Hecke. Mit dem Zug in Savannah angekommen verschanzen wir uns zuerst in einem Haus, wollen aber eigentlich im Hafen ein Boot chartern. Sozialkritische Aspekte wie die Herrenrasse, die Kranke und Alte von der Futterliste streichen, damit die Starken überleben können, stimmen einen nachdenklich. Insgesamt erscheint diese Folge durch das hin-und-herlaufen z.B. im Schulgebäude etwas zu lang. Auch war die Aktionsequenz beim Dachsprung schon nervig.
Der Cliffhanger zu 5 – Die Zeit wird knapp ist schon ziemlich gut. Ein wenig unentschlossen und weiter dezimiert (liegt hoffentlich nicht an meinen Entscheidungen) suchen sie weiter nach Clementine. Eine kurze Episode mit bedrückendem Ende.
Staffel 2 startet mit Episode 1 – Alles, was übrig bleibt an der Tankstelle aus 400 Days. Testbericht und Bildchen gibt es auch bei unserem Testbericht aus 2015. Richtig fröhlich war Staffel 1 nicht und Staffel 2 ist düsterer und aktionlastiger. Wir haben also viele Tasten zu drücken und steuern Clementine. In 2 – Ein geteiltes Haus treffen wir in der Skihütte auch einen alten Bekannten. Fröhliche Momente wie diese werden aber seltener und mit Carver (dem Negan aus der Fernsehserie) wird es spätestens in 3 – Unter hohem Risiko ungemütlich. Ein wenig wiederholt sich die Szenerie. So fliehen sie in Episode 4 – Inmitten der Ruinen weiter, einige Gruppenmitglieder werden verspeist, Neue stoßen hinzu. In 5 – Kein Schritt zurück geht es gen Norden. Zum Hunger stößt Kälte. Depressive Musik läßt die Staffel ausklingen.
Die dritte Staffel: Eine neue Grenze / A new frontier startet mit einem neuen Handlungsstrang zu Beginn der Epedemie. Der Vater von Javi und David stirbt oder vielleicht auch nicht?
Zu Beginn der „Vorkommnisse“ trennt sich der Weg der Brüder und in Episode 1/2 – Verpflichtende Bande beginnen Javi und Davids Frau mit Kindern einen Roadtrip auf der Suche nach Benzin und Futter. Grafisch wurde der Comicstil deutlich besser gezeichnet und die Aktiontasten wurden auch neu gemalt.
Wir spielen aus der Sicht von Javi, treffen aber auch bald auf Clem. Ethisch stellen wir uns die Frage, ob wir als Diebe besser sind als andere Diebe. Schon bald treffen wir auf die Staffelnamengebenden Gegner, die „Neue Grenze“. Der Cliffhanger zu 3 – Über dem Gesetz beeindruckt mal wieder. Die Episode besticht mit toller Regie (Kamerafahrten, wenig Aktionklickereien) und einer spannenden Story.
In 4 – Dicker als Wasser wird es immer auffälliger, dass die Rolle von Clementine im Vergleich zu ihren wechselnden (und sterbenden) Partnern immer größer wird. Mit der Beziehung zwischen Javi und Davids Frau wird es fast einmal romantisch. David findet dies aber gar nicht so gut. Während man sich bis zum Ende der Folge lieber selber bekämpft, trifft dann in Episode 5 – Dem Galgen entkommen die Horde ein und es geht rund.
Kein richtiges Ziel vor Augen belehren sich in Episode 5 die Gruppenmitglieder in vielen Textpassagen mit Lebenswahrheiten, Erziehungstipps und Überlebensratschlägen. Zum Abschluss der Staffel sieht man Clem als Einzelkämpferin ala Rambo in den Wald ziehen.
Diese Miniserie um Michonne erzählt die Geschichte von ihrem Abstecher von der Gruppe um Rick rum. Anscheinend brauchte sie in der Serie eine Auszeit, die wird hier aufgearbeitet.
Mit viel Liebe zum Detail unternimmt Michonne in 1 – Verwickelt und verstrickt eine Bootsfahrt und lernt neue Leute kennen.
Im Vergleich zur Fernsehserie wirkt Michonne schon fast wie eine Labertasche. Aber die Hauptfigur stumm mit finsterer Mine durch Wälder streifen zu lassen gibt auch nicht viel an Story her.
Bei einer Exkursion lernt die Bootsgruppe in 2- Gewähre kein Obdach und 3 – Was wir verdienen eine Diebesgruppe kennen, die wir netter als eine andere Diebesgruppe finden und somit schlagen wir uns auf ihre Seite. So kämpfen wir mit Schwert, Kugeln & Fäusten gegen Feind, Zombie und der eigenen Psychose. Letzteres arbeitet Michonne im Laufe der Miniserie auf und so kann sie entspannt zum Abschluss des Ausflugs zu Rick zurückkehren.
Fazit:
Sicherlich wiederholen sich Storyelemente und Gegnerarten. Aber die Geschichten sind spannend erzählt, die Regie und Atmosphäre überraschen einen immer wieder. Ich habe noch nich genug und beginne mit der finalen Staffel
Stubenscore: 8 / 10
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