Oftmals beschäftige ich mich wenig vor dem Kauf von Spielen über deren Hintergrundgeschichte. Bei Blood Bowl wusste ich darüber hinaus wenig, was mich überhaupt als Spiel erwartet.
20 Euro zum Fenster raus?
Sinnloses Geldverplempern liegt mir gar nicht geht bei mir immer und irgendwie hatte ich auch wirklich keine Lust mich weiter durch Grim Dawn durchzuklicken oder bei Hotline Miami 2 immer und immer wieder zu sterben. American Football fand ich zeitens Joe Montanas auch noch cool und das Warhammer-Universum muss ja auch irgendwas haben, also ließ ich mich auch nicht abeschrecken, dass Blood Bowl ein Strategiespiel ist und kein brutales Madden NFL, wie es zuerst erwartet hätte.
Was ich unter anderem dann erfahren durfte ist, dass Blood Bowl ursprünglich als Tabletop-Spiel 1986 von Jervis Johnson für die britische Firma Games Workshops entwickelt wurde, der Firma von Steve Jackson und Ian Livingsstone. So erschloss sich mir dann, dass es im Prinzip ein American Football-Strategiespiel ist, bei dem ich 11 Spieler strategisch auf dem Spielfeld hin- und herziehe und versuche den Ball in die gegnerische Endzone zu tragen.
Durch geschicktes Platzieren der Spieler mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten strecke ich dabei gegnerische Spieler brutalst nieder, um mir meinen Weg zu bahnen. Mittels der integrierten Kampagne, die eher ein Tutorial darstellt, wird mir das Regelwerk sukzessive näher gebracht. Zum Sieg hat mein Gegner wie auch ich jeweils 16 Züge, was auch bei ausgeschalteten Einspielern eine Partie 30-45 Minuten lang werden lässt. In der Kampagne weniger ein Problem, da ich hier, im Gegensatz zu Freundschaftsspielen gegen die KI oder logischerweise auch bei Online-Spielen, noch jederzeit speichern kann.
Ich erkenne nach den ersten Partien der Kampagne, wie sich Blood Bowl trotz all seiner Brutalität mit seinem Regelwerk zu einer Art Rasenschach entwickelt. Doch trotz aller Strategie, spielt der Faktor Glück bei Sieg oder Niederlage oft eine entscheidene Rolle. Schaffe ich es den Ball aufzunehmen (67%) , dann den Pass zu werfen (50%) und mein Receiver fängt ihn auch (85%)?
Aber Blood Bowl spielt sich gefühlt fair und durch den Einsatz zusätzlicher Karten, wie beispielsweise dem Wiederholen eines Zuges, ist der Zufall relativ kalkulierbar. Und: wer denkt bei Jackson und Livingstone nicht direkt an Würfel? Auch damals bei Fighting Fantasy gehörte der blanke Zufall dazu.
Und so baue ich mein Team auf, verpflichte Spieler und entwickle sie. Ich probiere in Freundschaftsspielen andere Rassen, die sich durch ihre unterschiedlichen Fähigkeiten anders spielen. Vampir Jim Johnson und Bob Bifford, der Oger kommentieren recht unterhaltsam meine Spiele. Und ich merke, dass Blood Bowl ein großes Ding ist. Es gibt eine große Fangemeinde, gar Tuniere mit Preisgeldern. Ich bin sucherlich kein guter Blood Bowl-Spieler und werde es auch nicht, aber auch wenn das Spiel nicht alles richtig macht, bringt es doch verdammt viel Spaß.
Stubenscore: 8,0 / 10 mit Patchperspektive
BLOOD BOWL 2 www.bloodbowl-game.com PC
„Und: wer denkt bei Jackson und Livingstone nicht direkt an Würfel?“
hier, ich!
Ich denke dabei an meine Finger, 10 Lesezeichen gleichzeitig, wenn ich mich an einer Weggabelung wieder einmal nicht endgültig festlegen konnte.