1979 Revolution: Black Friday

Navid Khonsari bringt mit einem fiktiven Polit-Thriller und Walking Dead Gameplay politisches Geschehen in intensivster Weise nahe und es hagelt Preise.

Iran Ende der 70er. Ein Land und eine Zeit, die beide mehr oder weniger politisch an mir vorbei gegangen sind. Ich hatte das Spiel von Khonsari schon länger auf meiner Liste, wohl-wissend, dass es mit weniger als zwei Stunden doch recht kurz ist. Der iranisch-kanadische Videospiel-Director war lange bei Rockstar und nach weiteren Arbeiten an Alan Wake, Homefront, gründete er iNK Stories, die an spanenden VR Projekten arbeiten, von RE7 bis zu neueren Experimenten.

1979 Revolution ist offensichtlich ein Herzensprojekt, was man dem Spiel in jeder Minute anmerkt. Ich erlebe die iranische Revolution als junger Journalist Reza, der im Gefängnis zu den Geschehnissen und seiner angeblichen Beteilung verhört wird. In Rückblenden erlebe ich unterschiedliche Szenen, die dicht mit der damaligen Geschichte verknüpft sind. So mache ich Fotos von realen Schauplätzen und lerne die damaligen tatsächlichen Protagonisten teilweise kennen. Eingebettet ist das ganze in eine fiktive Thrillerstory, die jedoch nicht wirklich sein potential entfalten kann. Zudem ist das Gameplay dicht an der Telltale-Formel. So darf ich in kurzen Actionsequenzen das Steuerkreuz in eine Richtung drücken, muss im richtigen Moment A drücken, wenn ich ein Foto schießen möchte oder ich treffe Dialogentscheidungen, bei denen ich aber seltsamerweise kaum genug Zeit habe, den Auswahltext zu lesen.

Bis man sich aber etwas verloren in einem recht spannenden Szenario fühlt, ist es auch schon vorbei.

Stubenscore: 7,0 / 10

Mein Foltergeist stellt Fragen.

 

Unten läuft der Balken. Erwische ich den richtigen Moment für das Foto?

 

Die Actionsequenzen hätte ich nicht gebraucht.

 


1979 Revolution: Black Friday
http://1979revolutiongame.com/
Switch (getestet) | PC  | iOS | Android | XBox | PS4

2 Gedanken zu „1979 Revolution: Black Friday

  1. Respekt, dass Du Dir das Game gegeben hast – hatte es auch schon vor einiger Zeit vor mir. Ein starker Einblick in eine fremde Welt, auch wenn die Telltale Formel zwischenzeitlich so richtig ausgelutscht ist.

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