Früher war man es gewohnt, dass man in point-and-click-Adventuren nur einen Gegenstand zur Zeit tragen konnte.
Auch wenn ein Schlüssel mit einer Keycard sicher leichter und besser zu verstauen sind als eine große Erbsendose.
Ether One ist ein Erkundungsspiel, wie es die das Entwicklerstudio White Paper Games auch selber gern beschreiben.
Ziel des Spiels ist es, die Erinnerungen dementer Personen wieder herzustellen. Wir selber sind somit „Restorer“ und lösen im Geist unserer Probandin Jean diverse Rätsel und kommen im Laufe des Spiels der Story und der Spielfigur näher. Dieses ist aber mühsam. Denn zum Fortschritt des Spiels muss man gar nicht jeden Stein umdrehen oder jede Kamera mit Erinnerungsfetzen wieder zusammen setzen. Macht man es aber nicht, bleibt einen die Story weitgehend unklar und man stochert in der Gegend rum. Wir haben also die Wahl, ob wir durch das Spiel hetzen und nichts mitbekommen oder jeden Schnipsel genau untersuchen wollen.
Einen Gegenstand zur Zeit tragen zu können ist für Tüftelfreaks genau das richtige. Schließlich muss man genau übelegen, was man in welcher Reihenfolge benutzen können müsste. Nun macht es uns Ether One hier aber etwas einfacher, da man in unserem Hauptquartier Gegenstände im Regal ablegen kann. Und hierhin kann man jederzeit „beamen“.
Technisch ist das Spiel nicht auf PS4-Niveau. Die Spiel wurde schnell vom PC konvertiert, auf perfekte Grafik wurde hier kein Wert gelegt. Außerdem hatte ich meinen ersten Bug nach einer Stunde Spielzeit. Ich wollte gerade am „2. Pressure Control Terminal“ den Druck einstellen, da stürzt das Spiel ab. Vom letzten Speicherpunkt war es dann leider ein ganz schöner Weg, um wieder hierher zu kommen. Und der Fehler ist reproduzierbar. Kleiner Tipp für andere Frustgeplagte: Man muss nach Einstellung der Ventile erst noch etwas anderes machen (z.B. Spind eines Arbeiters knacken) und erst dann das Rad drehen. So ging es wenigsten bei mir weiter.
Fazit:
Ether One kann man auf zwei Weisen Spielen: Schnell, ohne mitzubekommen, worum es geht, oder als Tüftel-Spiel mit knackigen Rätseln und einer anspruchsvollen Geschichte über unseren Geist und der Demenz. In Erinnerung werden mir die vielen Zahlenkolonnen für Zahlenschlösser und Druckventile bleiben. Sofern ich das nicht morgen alles wieder vergessen habe …
Stubenscore: 5,5 / 10
ETHER ONE
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