Ohne Batman sinnlos
Ja, Batman ist tot und seine Helferlein Nightwing, Batgirl, Robin & Red Hood versuchen mit mir das Geheimnis zu seinem Tod und Verwicklungen von Bruce Wayne in die Unterwelt zu erforschen. Unterstützt wird unser Team durch Alfred, Lucius Fox und der Polizistin Montoya. Und mit ihnen kommen diverse weitere Nebenmissionen ins Spiel. So schalte zunächst die Schnellreisepunkte frei, da mich die Motorradfahrten schnell langweilen.
Im Vergleich zur Arkham-Reihe fällt einem schnell auf, dass man keine Bindung zu den neuen Spielfiguren aufbauen kann. Höhepunkte sind gefundene Videoschnipsel von Batman, in denen er mit seiner tiefen Stimme und mystischen Art Tipps an die Jungend weitergibt.
Wir starten unsere Mission jede Nacht im Glockenturm, unserem Hauptsitz. Hier kann man auch die Spielfigur wechseln, die Tastenkombinationen trainieren oder unseren Fortschritt auf einer Pinnwand bestaunen. Sollten bei unserem Ausflug unsere Medipacks zur Neige gehen, bricht man lieber ab und kommt zurück nach Hause. Und dies passiert am Anfang leicht, denn die Kämpfe werden häufig durch die Steuerung erschwert:
- Lautloses Ausschalten dauert ganz schön lang. Bis die Filmsequenz abgeschlossen ist, hocken die anderen Gegner dann doch schon neben mir oder ballern auf mich.
- Meine Spezialfähigkeiten konnte ich kaum einsetzen. Mit R1 und Quadrat/Kreis… kann man sie aktivieren. Doch da ich ständig in Bewegung bin und bei Aktivierung der Fähigkeit nicht zum Gegner gucke, baller ich dann meine Salve meistens (oder immer?) irgendwo hin. Und leider kann man sich währenddessen auch nicht bewegen und einer der Gegner ballert genüsslich auch mich, während ich bis zum Ende der „Sonderfähigkeit“ abwarte.
Und Kämpfen wird man häufig. Und das dauert lange, wenn man sich nicht direkt ins Getümmel stürzt und die Gegner lieber vereinzelt eliminiert. In einigen Missionen wie Überfällen/Hackangriffen … kann man sich aber auch einfach an einen günstigen Ort stellen und warten, bis die dummen Gangster nacheinander zum Computer flitzen und dann aus der Ferne von mir erschossen werden. Das machen die Idioten ganz ohne Nachdenken, denn vor dem Rechner liegt ja schon ein Haufen Kollegen. Verstanden habe ich auch nicht, warum ich nach dem Kampf schnell fliehen muss – denn die Polizei ist keineswegs auf meiner Seite und greift mich gleich an! Dabei gibt es Missionen, in denen ich Polizisten retten soll.
Jede Mission und diverse Loot-Boxen versorgen uns mit Materialien. Hiermit können wir neue Anzüge, Waffen und Fernwaffen basteln, die kaum merkbare Verbesserungen erwirken. In der Regel macht man das nach jedem nächtlichen Ausflug, denn die Gegner machen es auch und werden zahlreicher und stärker.
Was mich noch störte:
- Zum Schwierigkeitsgrad: Für Missionen wird zwar immer eine Levelempfehlung (Empfohlene Stufe) angegeben, das passt aber nicht immer. Für den Bosskampf mit Mr. Freeze war ich im richtigen Level-Fenster, der Kampf hat mir aber den letzten Nerv gekostet und ich habe auf „leicht“ gestellt. Nach 14 anstrengenden Versuchen auf „normal“ war es dann doch etwas zu leicht – da würde mir ein besseres Ballancing wünschen.
- Ständig scannt man mit AR die Gegend ab, um „versteckte“ Hinweise und Gegner zu finden. Am liebsten hätte ich die „Unten-Taste“ festgeklebt, um meinen Finger zu schonen.
- Sammeln von Batarings, Graffiits, Zeitrennen und Absolvieren von Standard-Kämpfen und -Verhören sind schon sehr repetitive Dinge.
Eigentlich soll man mit der Hauptmission in 15 Stunden durch sein, andere Spieler brauchen 25. Ich (als Jäger und Sammler) habe nach 18 Stunden gerade 2 der 8 Storyabschnitte abgeschlossen und einfach keine Lust mehr. Die Story langweiligt mich übrigens auch. Vielleicht wären ja noch ein paar Interessante Gegner aus dem DC-Universum gekommen – aber ohne mich …
Fazit:
Wie habe ich mich auf Gotham Knights für die PS5 gefreut. Und wie sehr wurde ich hier enttäuscht. Es kommt selten vor, aber nach gefühlten 5 Stunden (wenn die PS5 auch behauptet, dass ich 18 Stunden verbracht habe) hatte ich einfach keine Lust mehr. Spider-Man, Miles Morales oder die Arkham-Reihe zeigen, wie es geht.
Stubenscore: 6,5 / 10
GOTHAM KNIGHTS
Webseite
PC | XBOX | PS5 (getestet)
Habe auch nicht Gutes über das Spiel gelesen.
Dummerweise habe ich mich trotz durchweg schlechter Kritiken auch auf das Reboot Saints Row eingelassen. Und hier ist es ähnlich: ewig lange Autofahrten zu Missionsorten, wo ich immer wieder das gleiche mache. Das hat mich nach 5 Stunden echt so gelangweilt, dass ich auch keinen Test oder ein Angespielt schreiben wollte.
Es gibt ja durchaus Spiele, die keinen hohen Metascore haben und mich trotzdem mitnehmen, wie beispielsweise bei Scorn – aber hier gehen die Meinungen auseinander und sind nicht einhellig negativ wie bei Saints Row oder Gotham Knights.
Ich spiele aber gerade wieder was sehr gutes aus dem Marvel/DC Universum 🙂