Gunpoint

Während ich seinen Prototypen stehle,
beauftragt mich der Konkurrent,
meinen Auftraggeber zu beschatten.
Nun bezahlen mich beide Seiten
für die gleiche Arbeit.

Ich liebe meinen Job.

 

Das Szenario in naher Zukunft, in dem Polizei, private Sicherheitsdienste und Waffenhersteller näher zusammengerückt sind und diese Synergie natürlich Zündstoff für Korruption, Manipulation und Interessenkonflikte bietet, ist damit ideales Gewässer für den freiberuflichen Industriespion Richard Conway. Er kann sich seine Aufträge aussuchen und oftmals die Kontrahenten gegeneinander ausspielen um sein Honorar zu erhöhen.

Was als Industriespionage beginnt, mündet alsbald in einem Mord und da er der Hauptverdächtige ist, handelt er bei seinen Folgeaufträgen um Datenklau, Sabotage und Informationsbeschaffung auch in eigenem Interesse, um seine Unschuld zu beweisen.

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Überwältigen, Schleichen oder Manipulieren. Der Möglichkeiten winken viele.

Seine Schleichmissionen laufen dabei so ab, dass er von einem Auftraggeber per Smartphone ein Briefing erhält, um sogleich, im Schutze der Nacht, einen bewachten Bürokomplex zu betreten, der in netter Puppenhausmanier und über mehrere Etagen zu erforschen ist.
Bis hier ist es ein gutes Crime Pixel Noir-Spielchen, mit schnüffelndem Protagonisten, der Mantelkragen hoch und Hutkrempe tief ins Gesicht gezogen hat.

Allerdings hat unser Spion noch einige technische Gadgets unter dem Mantel, wie seine Pneumo-Hose die ihn Hauswände erklimmen und Fensterscheiben durchspringen lässt. Das wichtigste Utensil ist aber der Crosslink, der ihn befähigt, sämtliche elektronische Gebäudeeinrichtugen wie Sicherheitstüren, Überwachungskameras und Fahrstühle neu zu verdrahten, so dass ihm diese Apparaturen helfen, unentdeckt voranzukommen oder auch Wachen damit auszuschalten.

Durch Umschalten der Spielansicht gelangt man in den Crosslink Mode in dem man mit der Maus per drag&drop neue Strippen zieht, so dass sich die Panzertür durch betätigen des Lichtschalters öffnet. Oder das Auslösen des Bewegungsmelders schlägt dem Wachpersonal die Tür ins Gesicht. Dies gelingt zudem über verschiedene Stockwerke, um auch entlegene Ecken anzusteuern, die ich (noch) nicht erreichen kann. Selbst die Wachen werden dann zur Schachfigur, wenn sie gewohnte Schalter betätigen und dadurch manipulierte Apparaturen in Gang setzen.

gunpoint_crosslink
Im Crosslink-Mode darf man an den Schaltern fummeln.

Das Neuverdrahten macht richtig Spass und bringt eine weitere Spieleebene ein.
Hier wurde wirklich mal eine neue Spielidee erfunden und richtig gut umgesetzt.
Klettern, schleichen, Wachen vermeiden kennt man ja und kann sich auch hier daran erfreuen, denn es hagelt auch hier Zusatzpunkte für geräuschloses und gewaltfreies Vorgehen, aber diese neue Spieltiefe die setzt dem ganzen die Krone auf und man ist betrübt, dass das Spiel schon nach wenigen Stunden durch ist, wo die Kombiermöglichkeiten noch gar nicht ganz ausgereizt sind.
Der mitgelieferte Leveleditor lässt die findige Community aber glücklicherweise weitermachen.

 

Fazit:
PixelNoir-Schleichspiel mit einem ganz neuartigen Knobel-Ansatz. Sehr kurzweilig, aber mit Leveleditor für reichlich Nachschub.
Stubenscore: 8,5 / 10

 


Gunpoint
http://www.gunpointgame.com/
PC | Windows | Steam |


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