Dieser Retro-Shooter ist eine Würdigung ältere Spiele für ältere Spieler. Grafisch erwarten sollte man nicht viel. Und wer an früher zurück denkt weiß auch, dass die Spiele damals nicht einfach waren und man viel Munition brauchte.
Storytechnisch sind wir in einem Spiel gefangen und stolpern von Gate zu Gate durch verschiedene Ballerspiele ala Doom. So findet man Schmierereien an den Wänden zu VALVE oder Mails über Black Mesa und auch das altbekannte Kistentragen aus Half Life wurde integriert. Oder es gibt Andeutungen zu Bioshock oder man kann nach einige Zeit auch in Pac-Man, Space Invasion & Co ballern. Doch Spaß machen die Level nicht. Man kann durch verschiedene Blickwinkel sich das Spiel etwas “leichter” erscheinen lassen (also nicht aus der Ego-Perspektive spielen, was bei Pac-Man schon schwierig ist), aber es bleibt schwer und frustrierend.
Wenn man sich bis zur Zitadelle geballert hat, erlebt man im Zwischenraum die einzelnen Level und Gegnerarten noch einmal in der Matrix. Ein Blick nach oben (da muss man hin) zeigt einen aber gleich zu Anfang des Abschlusskapitels, dass die Zitadelle ganz schön hoch ist. Und bei schwierigeren Phasen (Fahrstuhl 2) findet man im Netz auch keine Lösung, sondern nur Fragen: “Wie soll das denn gehen?”
Mal was positives: Unterhaltend, wenn auch nicht zum Spielfortschritt beitragend, sind Mails, die man findet, oder Kommentare der Enwickler/Mitspieler, wie “Das Model der Gegner ist ja nicht mal weiblich. Verdammte Low-Budget-Indie-Entwickler! Wahrscheinlich müsste ich auch noch dankbar sein, dass ich nicht irgendeinen Leopardenfell-Lendenschurz und einen Push-up-BH anhabe, zu dem sich der Disigner einen runterholt”
Fazit:
Als Retro-Ballerspiel ist es also nicht gedacht. Dieses Spiel ist ein Kunstwerk. Und wer Filme von David Lynch mag und den Sinn des (Computer-)lebens hinterfragen möchte, kann in der Story durchaus Befriedigung finden. Ob ich Lust habe, ein Buch von Christopher Brookmyre zu lesen, kann ich noch nicht sagen. Vielleicht kann mir einer unser Leser hier im Blog mal einen Tipp geben, ob es sich lohnt.
Stubenscore: 7,0 (inkl. Kunstbonus) / 10
BEDLAM (BY CHRISTOPHER BROOKMYRE)
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