Masters of the Night

Essen Vampire Knoblauchpommes?

Der Vampir ist eine Art Monster, das einem irgendwie sympathisch ist. Und somit schlüpfen fünf Stubenzocker gern in die Rollen der Vampirfamilie und wollen innerhalb der nächsten Stunden kooperativ die Stadt unterwerfen und letztendlich das Blutmond-Ritual vollziehen, um so eine Blutquelle für die nächsten Jahre zu erhalten.


Nachdem wir unsere Vampire aufgeteilt und das Spiel aus neun Stadtvierteln aufgebaut haben, beginnt der Spieler mit den schärfsten Zähnen als Startspieler: playermichi. Auffällig bekannt erschien mir sein Fachwissen über Vampire und auch sein Spezialmove, in einer Essenspause Knoblauchpommes als Ablenkung zu bestellen, machten ihn verdächtig. Spielen doch nicht alle koop in diesem Koopspiel?

Die Spielmechanik bietet einige interessante Punkte. So spielen wir abwechselnd Tag und Nachtphasen. Am Tag platzieren wir unsere Gegner, die Agenten, in den Stadtvierteln. Diese sollten wir dann, ähnlich wie schon bei The Walking Dead: Der Widerstand, in der Nacht bekämpfen.

Aber in der Nachtphase können wir mit unseren beiden Aktionspunkten und abhängig von der den Unterstützunsgtruppen (Lakaien) diverse weitere Dinge tun. Und wenn wir Agenten bekämpfen steigen wir auch bis zu Stufe 9 auf, erhalten weitere Fähigkeiten und können uns dann letztendlich auf das Blutritual vorbereiten.

Mila mit ihren besonderen Fähigkeiten

Was gibt es Besonderes an der Spielmechanik?
Interessant sind auf jeden Fall die Kämpfe, denn die Würfel fallen zu Beginn und der jeweilige Vampir im Kampf sucht sich aus, welches Würfelergebnis er wählt. Verlustlos töten können wir nur mit einer 5 oder 6.

Auch gut gelöst ist, dass wir uns mit fünf Vampiren nicht über die Stadt verteilen sollten, denn wenn in der Tagphase die Agenten über Ereigniskarten zufällig gesetzt werden und wir auf einem der Felder sind, dann wird unsere Schleierleiste um eins reduziert. Und wir haben nur 6 Punkte, bei 0 ist das Spiel verloren.

Auch kommt mit den unterschiedlichen Spezialfähigkeiten der Vampire und Relikten Abwechslung ins Spiel und man diskutiert gemeinsam, wie man eine vertrackte Situation lösen kann. In der Tat wägten wir uns schon verloren und kamen dann doch irgendwie aus der Situation raus und konnten letztendlich gewinnen. Auch wenn ich weiterhin spürte, dass playermichi dies nicht gefiel.

Man kann den Schwierigkeitsgrad über die Zahl der Ereigniskarten variieren. Denn wenn eher die 3er-Karten kommen, dann zieht der Schwierigkeitsgrad deutlich an. So mussten wir mit unserer ersten Dreierkarte am Ende jeder Nachtphase alle Würfel um eins reduzieren. Aber da war das Spiel schon fast zu ende.

Und fühlen wir uns wie Vampire?
Die Figuren, die Farben und das Design des Spielmaterials und auch die Geschichte im Handbuch schaffen Atmosphäre. Blut als Lebenspunkte zu wählen war naheliegend. Ich fand dies schon sehr stimmig.

Wenn ich nur jemanden kennen würde, der mir die Figuren anmalen kann …

Fazit:

Wenn man die Spielmechanik und optimalen Mechanismen erkannt hat ist der Wiederspielwert nicht mehr hoch. Aber als einmaliges Erlebnis hatten wir für drei Stunden viel Spaß.

Stubenscore: 7,5 / 10

MASTERS OF THE NIGHT

BoardGameGeek

Brettspiel (getestet)

4 Gedanken zu „Masters of the Night

  1. Masters of the Night hat mir gut gefallen. Mit zunehmenden Spielverlauf konnte man komplexere Züge durchführen, die so manche Wendungen mit sich brachten. Auch das farbliche Spiel-Design in schwarz rot weiß, war sehr stimmig. Wir hätten noch den Spielort von der Chemieküche in den Keller Verlegen sollen um Dem Spiel eine düsterere Umgebung zu verleihen – vielleicht beim nächsten Mal.

  2. An einem launigen Stubenzockerabend haben wir unsere Reißzähne in das optisch stimmige Pulp-Vampire-Film-Noir Werk sinken lassen. Die strategische Würfelmechanik war für mich dabei der Hit. Weniger hat mir die geringe Variabilität/ der Wiederspielwert sowie die eher blassen Kutten-Antagonisten gefallen. Da wäre mehr Bedrohung am Ende drin gewesen. Mein Fazit: Erwas wenig Fleisch am Knochen, aber gut für einen Abend. Rating: 6 von 10 Eimern Blut

  3. Ich hätte auch als Nicht-Vampir auf die (recht fettigen) Knoblauchpommes verzichten sollen. Sonst hat mir der Abend überraschend gut gefallen und das Spiel lässt sich prima zu fünft erforschen und verstehen. Sicher wäre eine zweite Runde dann nicht mehr so reizvoll. Gerald Be, wenn Du Würfel doch so magst, dann sollten wir nochmal über Too Many Bones in der anderen Gruppe reden.

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