The Thing Remastered

Noch ein Klassiker und schon wieder ein Alien

In einer einsamen Station am Ende der Welt stößt ein Forscherteam auf eine außerirdische Lebensform, die andere Lebewesen perfekt imitieren kann. Plötzlich ist niemand mehr sicher: Wer ist noch Mensch – und wer ist schon „das Ding“?

Paranoia, Misstrauen und kalte Temperaturen inklusive erspinnt sich eine spannende Handlung, zumindest im Film von John Carpenter 1982. Zwanzig Jahre später kam das passende Videospiel von Konami auf PS2, PC und Xbox. Sicherlich nicht ein Meilenstein wie der Film, setzte weniger auf Psychospannung, sondern mehr auf solide (?) Action.

Ende 2024 kam nun das Remaster von eben diesem Spiel von Nightdive, sogar in Zusammenarbeit mit den damaligen Entwicklern. Aufskaliert auf 4K, 120 FPS, verbesserte Licht-, Textur- und Schatteneffekte. Dazu wurden ein paar Fehler ausgemerzt und das Gameplay „behutsam“ angepasst. Die Stimme von Manfred Lehmann, dem deutschen Kurt Russel, ist geblieben und so stürze ich mich mit Vorfreude in die Nostalgie.

Als Special-Forces-Offizier Blake versuche ich anfangs mit drei Begleitern das Geheimnis der Station zu lüften. Dabei habe ich den Mediziner Dr. Sander Halvorson, Soldat und Ingenieur Sergeant Jaron Browns und dem Waffenfan Private Bob “Bobby” Hawkins. So erkunde ich nicht allein die Station, sondern setze bei Bedarf meine Helfer ein, um mal was zu reparieren, mich zu heilen  oder etwas zu erkunden – und nicht zuletzt unterstützen sie mich im Kampf gegen die im Verlauf zahlreich werdenden Gegner.

Das macht durchaus einige Zeit Spaß, aber aus heutiger Sicht funktionieren nur noch wenige Dinge bei The Thing: die Prämisse, die Funktionen der Begleiter (zumindest die Idee), die Einbindung von Kamerasystemen, Computern oder Audioaufnahmen. Das Setting ist dem Film gut nachempfunden.

Weniger gut ist die hakelige Steuerung, die Dummheit der Begleiter, das nicht mehr frische Missionsdesign und natürlich die erwartbar mittelmäßigen Feuergefechte. Mich nerven die vielen kleinen Krabbelgegner, ich schieße die vielen Magazine meines Maschinengewehrs halbleer und immer wieder neue zu finden. Dem ganzen Psychospiel des Films weicht viel zu viel Geballer – es ist halt ein Videospiel Anfang der 2000er. Schade, denn Alien Isolation hat gezeigt, dass es auch anders geht. Vielleicht hätte ein echtes Remake hier etwas drehen können, denn der Stoff hat es durchaus verdient. Und so langsam frage ich mich, ob das Brettspiel nicht eine lohnenswertere Alternative wäre meine Zeit zu verbringen.

Ist so die anfängliche Nostalgiefreue erloschen, entfaltet sich bestenfalls belanglose Zerstreuung, wenn man denn auf repetitives, nerviges und hakeliges Gameplay steht.

Stubenscore: 6 / 10

Es ist kalt und mit Spannung gehts in die Station.
Die Begleiter können helfen, dabei achte ich auf ihren Gesundheits- und Geisteszustand.
Warnung, er ist gerade am Abdrehen. Dumm sind die Begleiter aber stets.
Kurt und Kollege im Film von 1982. Lohnt sich auf jeden Fall nochmal zu gucken.
Wäre schön, wenn man nicht nur vom Setting sondern auch vom Spiel näher am Film geblieben wäre.
Leider krabbeln und laufen überall Gegner rum, das Maschinengewehr ist immer parat.
Und auch wenn The Thing Remastered von der Schwierigkeit etwas entschärft wurde, Spaß macht es auf die Dauer nicht. Irgendwann wählt man die dritte Option.

THE THING REMASTERED
Webseite
PC | SWITCH | PS (getestet)

3 Gedanken zu „The Thing Remastered

  1. Ich schaff es leider nicht, die Brettspielvariante „The THING“ mit genügend Mitspielern auf den Tisch zu bringen… und Computer-/Konsolenspiele sind irgendwie nicht meine Welt, hab ich mir nach einigen frustrierenden Versuchen schnell wieder abgewöhnt.

    1. Nee, für mich Essen nur kulinarisch – Messen sind für mich schon lange gelesen, ist mir zuviel Rummel. Ausserdem brauchts für The THING ja bestenfalls 6 Spieler, allermindestens aber 5… und die sollten alle vorbereitet sein, da Regelfragen die jeweilige Rolle spoilern könnten (und das Regelvideo von Michael Will dauert länger als der Kinofilm von Carpenter 😉 ).
      Es liegt hier schon fast zwei Jahre ungespielt herum…

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