Und ich dachte da gibt es nur Weinberge.
Dieses Stefan Feld – Spiel war schon lange auf der Whislist, aber es wurde auch eine höhere Komplexität befürchtet. Also etwas für eine kurze Runde zwischendurch?
Das erwartet einen: Die eigentlichen beiden Aktionsmöglichkeiten je Spielzug ergeben sich über zwei Würfel, die jeder Spieler hat. Hiermit kann man entweder
- ein Plättchen aus dem Bereich des Würfelwurfes in seinem Vorrat spielen oder
- ein Plättchen aus dem Vorrat in seine Landschaft, passend zum Würfelwurf, legen.
Natürlich gibt es ein paar Regeln für beides. Oder man kann beispielsweise mit Silber auch Plättchen oder mit einem Würfel zwei Arbeiter kaufen. Aber das besondere sind die mit dem legen des Plättchens in die Landschaft verbundenen Aktionen, die wir dann ausführen können. Diese beeinflussen die Reihenfolge der Spieler im nächsten Zug, sorgen für Siegpunkte, Ressourcen (Silber, Arbeiter) oder Extrazüge (-würfel). Dieses alles aufzuführen und zu beschrieben würde hier den Rahmen sprengen. So gibt es z.B. 28 verschiedene gelbe Kloster-Plättchen, die die Regeln ändern oder Siegpunkte in der Endwertung ermöglichen.
In insgesamt 5 Durchgängen zu 5 Runden können wir zweimal 25 Würfel einsetzen. Die strategischen Möglichkeiten sind vielfältig, und man muss auch immer die Mitspieler im Auge behalten und möglicherweise ein 4er-Plättchen Schafe bei sich einlagern, da sonst ein Mitspieler hiermit einen großen Combo-Bonus für Siegpunkte erhalten könnte.
Die Siegpunkte werden überwiegend im Laufe des Spiels gesammelt. Auch hier gibt es mehrere Optionen, auf die man sich Spezialisieren kann und ggf. über geänderte Regeln ber Klostergebäude Vorteile erhält. Klar ist hier der Würfel auch eine Glückskomponente. Dieses hat sich bei uns aufgrund der vielen Optionen aber immer rausgemittelt.
Der Physik- und Sportlehrer Stefan Feld hat in den letzten 20 Jahren zahlreiche komplexere Spiele designt. Zu den bekanntesten zählen neben den Burgen von Burgund-Spielen die City Collections mit Hamburg, Marrakesh, New York oder Amsterdam. Civolution wäre sicher interessant, aber ich habe auch noch ein paar andere eingeschweißte Spiele von ihm im Regal stehen. Die Burgen von Burgund sind 2011 auf die Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres gekommen, gewonnen hatte leider das deutlich familienfreundlichere Qwirkle.
Fazit:
Ein Klassiker, der in keiner Sammlung fehlen darf. Wir haben die kostengünstige Klassik-alea-Version, bei der schon zahlreiche Erweiterungen und die Solokampagne enthalten sind. Aber hübsch ist die Packung nicht. Wie bei vielen anderen Spiele von Stefan Feld gibt es auch hier große/schwere/teure Deluxe-Versionen. Das Spiel ist perfekt für zwei Personen geeignet und bietet mit den verschiednen Spielplänen und Erweiterungen einen hohen Wiederspielwert. Mit jedem Spiel wird die Spieldauer von ca. 2 Stunden auch kürzer, da man die Mechanismen besser beherrscht und auch die Funktion der Klosterplättchen nicht immer nachlesen muss.
Stubenscore: 9,0 / 10
Brettspiel (getestet)
Alle Spiele von Stefan Feld bei den Stubenzockern.
Ja, da hätte ich schon großes Interesse an einer Partie. Bin kein Fan von Aufbau und Workerplacement, aber die Würfelkomponente und vor allem die Lobeshymnen reizen dann doch sehr. Am schönsten Wäre es natürlich in der Special Edition.
Danke für’s Beleuchten – ich luge auf das Spiel auch schon länger (völlig unüberraschenderweise, weil genau meine Liebe für Aufbau und Workerplacement angesprochen wird). Ich wäre sehr gerne bei einer Partie und 3 Flaschen Burgunder dabei.