Hollywood Hijinx

Infocom geht immer noch.

Ich hatte damals einige Infocom Adventure. Erinnere mich an Ballyhoo, Moonmist oder auch The Lurking Horror. Verstanden habe ich nie viel, geschweige denn jemals eines zu Ende gespielt. Trotzdem war ich fasziniert von der ganzen Aufmachung. Angefangen bei der liebevollen Verpackung mit den „Feelies“ und wie diese in das Spiel verwoben wurden – nicht zuletzt als Kopierschutz. Infocom Adventure haben dazu immer die hohe Qualität des Geschichteerzählens und der Rätsel ausgezeichnet. Und so versuche ich mit einige Jahrzehnte später mal an meinem ersten Durchspielen.

In Hollywood Hijinx von 1986 sind wir der Neffe des verstorbenen Hollywood B-Movie Stars Buddy Burbank. Vor kurzem ist nun auch unsere Tante Hildegarde verstorben und eröffnet uns in einem Abschiedsbrief, dass wir das Erbe des großen Buddy antreten können, wenn wir es schaffen in einer Nacht seine „10 Schätze“ auf seinem Anwesen zu finden. Die Villa und ihr Drumherhum steckt voller Requisiten und Mechanismen aus Buddys Filmen und damit verbundenen Rätseln. Diese sind teilweise doch recht komplex und wirklich nur mit guten Englischkenntnissen und ein paar Bieren zu lösen. Aber wenn man einen kleinen Godzilla durch ein Tokyo-Minispiel per Textanweisungen lenkt, vermisst man heute diese Kreativität der damaligen Textadventure.

Ende 1983 war die Welt von Infocom noch in Ordnung und man bestimmte mit die Verkaufscharts.

 

Während ab 1985 die Verkäufe nicht mehr den Erwartungen entsprachen.

Wie alle Infocom-Adventure auch Hollywood Hijinx von Dave Anderson hervorragend geschrieben und leutete damals mit seinen 20000, und damit zu wenigen verkauften Exemplaren, das Ende von Infocom ein. Die Zeit der Textadventure war langsam vorbei, auch wenn bei Infocom (später bei Legend Entertainment oder Magnetic Scrolls) noch Grafiken hinzu kamen, es ging Richtung Grafikadventure. Es gab bereits die ersten „Quest-Games“ von Sierra und ein Jahr später stand Maniac Mansion von Lucasarts Games vor der Tür.

Hollywood Hijinx ist nicht das beste Infocom-Adventure, aber es macht Spaß so nach und nach die 10 Gegenstände zu finden, auch wenn man doch mal neu laden oder einen Blick ins Internet werfen muss. Und nach dem Spiel bleibt ein Wermutstropfen, denn gerade die Qualität der Geschichten und der Texte angeht, haben wir mit Infocom eine wichtige Entwicklungsfirma verloren.

Stubenscore Retrocharme: 8 / 10

Dank freier Ressourcen und guten Interpretern für jeden auf fast jeder Plattform spielbar.
Im späteren Verlauf sind schon einige Punkte auf meiner Scorecard.
Es gibt auch Tools, die Karten mitzeichnen, aber mit Papier und Beistift kommt das „so war es früher“-Gefühl.

HOLLYWOOD HIJINX
MAC | C64 | AMIGA | ATARI ST | APPLE II | TI-99/4A | TRS-80 | PC (getestet)

3 Gedanken zu „Hollywood Hijinx

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