Es ist nicht wie das großartige X-Com schreiben viele. Das stimmt und mir gefällt es gar besser.
Firaxis hat mit Civilization und X-Com Strategie-Klassiker im Programm und wagt nun mit Midnight Suns eine neue Marke im Mavel Universum. Gerade dieses Universum hat mich nie wirklich gereizt, wäre da nicht zumindest Deadpool, den ich mag. Obendrein, liegt Metascore von Midnight Suns heute bei gerade mal 83, so dass ich mir die Anschaffung trotz „Firaxis“ doch überlegt habe. Will ich nach Fire Emblem Three Houses wieder ein Strategiespiel, wo ich nebenbei viel rumlaufe und mich mit anderen Charakteren viel reden, spielen oder anderweitig socializen muss?Letztendlich, war es aber Deadpool als Grund, mir die „Legendary Edition“ mit dem Season Pass von Midnight Suns zu holen, der „meinen Lieblingscharakter“ im ersten DLC verspricht.
Nach nun etwa 20 Stunden ein „Vorabtest“ eines Spiels, das für mich eines der besten uns spannensden Kampfsysteme bietet. Firaxis vermischt die Rundenkämpfe mit Kartenstrategie in einer Weise, die jeden Kampf anders machen und ein wenig Brettspiel-Flair reinbingen, ohne die X-Com DNA zu verlieren. So verzichtet Midnight Suns auf das Einnehmen von Positionen auf der Karte, einem Deckungssystem und auch auf die Trefferwahrscheinlichkeit. Ich starte stattdessen mit jeweils drei Marvelhelden und deren individuellen Kartensets, die zu Beginn jedes Kampfes gemischt werden. Neben der Aktion des Ausspielen der Karten, darf ich zudem Umgebungsobjekte im Kampf nutzen, indem ich den sogenannten „Heldenmut“ durch Auspielen der Karten aufbaue. Zwei weitere Kompontenten im Kampf sind das Nachziehen, bzw. Austauschen von Karten und das Ausführen eines Manövers, sprich ich darf einen Helden eine andere Position auf der Karte einnehmen lassen. Dieses Wechseln der Position wird zudem durch das Auspielen von Karten erwirkt. Klingt alles komplizert, eröffnet sich aber Kampf für Kampf, so dass man mit der Zeit die Tiefe des Systems wirklich zu schätzen weiß.
Ja, es gibt neben den Kämpfen typische X-Com Anleihen, wie die Forschung, „Heldenmissionen“, auf die ich Charaktere automatisch verschicke und auch den Aufbau der Basis. Was bei X-Com damals auf einem einzelnen Screen passierte, wird hier nun mit Laufwegen in der Marvel-Abtei erledigt. Dazu gibt es die erwähnten Dialoge, Socializing mit den Helden inklusive Chatraum, Kartenspielen oder Abhängen am Pool. Alles zum Ziel meine Kartendecks und Charaktere zu verbessern. Das kostet Zeit und viele empfinden diesen Teil des Spiels als unnötig, mich stört das aber gar nicht zu sehr, obwohl ich hier die Kritik durchaus nachvollziehen kann. Auch das Rumlaufen in der Umgebung, um Truhen zu finden, neue Gebiete zu eröffnen oder Nebenaufgaben zu erledigen, macht mir mehr Spaß, als ich zunächst gedacht hätte.
Wie schon bei Scorn gehen die Kritiken bei Marvel Suns doch etwas auseinander, aber auch hier trifft das Spiel meinen Nerv. Dank des strategischen Parts, zählt es zu meinen Spielen des Jahres. Ich werde noch viel Zeit investieren und freue mich schon auf Deadpool.
Stubenscore: 9,5 / 10
MARVELS MIDNIGHT SUNS
https://midnightsuns.2k.com/
PC | XBOX | PS5 (getestet)
Als Fan von Kartenspielen wie Slay the Spire und Marvel ja wohl ein Pflichtkauf für mich.