Slay the Spire

Nur ein Kartenspiel für Spieler, die gern frustriert werden wollen?

Während Gwent im Witcher-Universum noch als nettes Minispiel startete und auch mich begeisterte, ist Slay the Spire von Mega Crit Games in eine nette Dungeon-Szenerie eingebettet.

Zu Beginn unsere Reise wählen wir einen von drei Kriegern mit unterschiedlichen Startvoraussetzungen. Anfangs erhalten wir wenig Karten und von einem Blauwal einen Bonus zugesprochen. Mit in der Regel 3 Bewegungspunkten kämpfen wir uns dann von Raum zu Raum. Für jeden Kampf erhalten wir aus unserem Stapel zufällig ein paar Karten, die wir spielen und die zwischen 0 und 4 Punkte „kosten“. Die Restkarten kommen auf den Ablagestapel. Neben Angriffs- und Verteidigungskarten gibt es eine Vielzahl an Fähigkeits- und Machtkarten. Wir erlangen hoffentlich genügend Ausrüstung, Trefferpunkte und gute Karten, damit wir im dritten Akt den bösen Endboss besiegen.

Hier mal ein Bild im tiefen Dungeon. Gute Ausrüstung, aber auch harter Gegner. Grafisch ginge es wohl besser.

Nach Kämpfen erhalten wir aus einer zufälligen Auswahl Karten eine neue oder kaufen im Shop auch welche nach. Auch können wir am Lagerplatz Karten verbessern oder alternativ unsere Trefferpunkte auffrischen. Nach Kämpfen oder im Shop kann man zusätzlich Relikte erwerben, die  uns mächtiger machen oder auch die Spielregeln deutlich verändern. So kann man z.B. durch ein Relikt erhalten, durch das wir unsere übrig gebliebenen Handkarten nach einem Kampf nicht abgelegt werden müssen und wir so deutlich mehr Optionen in den Folgerunden haben.

Ein Bossgegner: Bei 24×2 Angriffen und meinen verbliebenen 6 Lebenspunkten retten mich meine Karten wohl nicht.

Nach einigen frustrierenden Durchgängen habe ich inzwischen meine Lieblingskarten und Fähigkeiten im Kopf, doch habe ich den Endboss bislang nicht erledigen können. Einmal war ich fast soweit, doch hier ein wichtiger Spoiler: Ist er tot, erholt er sich dann doch noch einmal und der Endkampf startet erneut. Da hatte ich aber schon alle Zauberkräfte verbraucht und die Trefferpunkte gingen gegen Null. Es ist eben ein Kartenspiel für Spieler, die gern frustriert werden wollen.

Auf der Dungeon-Karte kann man sich zwar den vermeintlich leichteren Weg aussuchen, doch die Gegner, Schätze und vor allem Karten sind in jedem Spiel zufällig anders zusammengesetzt. Den Händler, Schätze und das Lagerfeuer sollte man auf seinen Weg aber gut einbauen.

Damit es im nächsten Durchlauf etwas leichter wird, werden in 5 Stufen mit gesammelten Erfahrungspunkten bessere Karten freigeschaltet, die möglicherweise in einem weiteren Spiel dabei sein könnten. Wenn der Zufallsgenerator uns einmal eine Chance geben möchte …

Wenn so ein Kampf startet, wird es schwierig. Die beiden Typen werden mich „schwächer“ machen, ihr Kumpel schwingt das Hackebeil.
Wie ich genau zu den Punkten komme, habe ich nicht durchdrungen. Aber wenn die 1500 voll sind, kommen neue (bessere) Karten in den Fundus.
Auch Statistik-Freaks werden ihren Spaß haben

Doch irgendwie fesselt das Spiel. Auch wenn ich oft bezweifle, dass ich mit diesem Kartensatz oder jener Gegnerkombination keine Chance hatte, so lernt man mehr hinzu und stellt seine Taktik um.

Fazit:
Und während ich diesen Test schreibe möchte ich doch noch mal schnell ins Dungeon und einen neuen Versuch wagen. Ein lohnenswertes Spielvergnügen.

Stubenscore: 9 / 10


SLAY THE SPIRE
Webseite
PC | Switch | iOS | XBOX | PS4/PS5 (getestet)

4 Gedanken zu „Slay the Spire

  1. Hatte damals mal reingespielt, aber ich bin ja nicht der größte Roguelike-Fan und leider auch nicht ein Anhänger von diesen Deck-Kartenspielen. Sicherlich der Vorzeigevertreter im Genre.

  2. Ergänzung: Im 17. Durchlauf, nach 90 Minuten und 19 Stunden Gesamtspielzeit, war es dann erstmalig geschafft: Ich habe gewonnen / alle drei Akte abgeschlossen. Mit „Dem Eisernen“ als Spielfigur. Mit drei weiteren Helden und somit anderen Fähigkeiten kann ich mich noch durchkämpfen, noch lange sind nicht alle Karten/Tränge/Relikte erforscht …

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