Days Gone

Zombies: Ein, zwei, viele

Irgendeine Seuche hat dazu geführt, dass zombieähnliche Freaker das Land bevölkern und es auf uns abgesehen haben. Wir spielen in diesem Endzeit-Szenario Deacon St. John, einem Motorrad-Rocker.

Ein Messer in der Hand und schnell den Freaker erledigt. Noch das Ohr einsammeln, denn das kann man gewinnbringend verkaufen.

Die Athmosphäre ist durchgehend düster, beklemmend. Nach kurzem Sonnenschein kommt in der Regel schnell Dunkelheit, Regen oder Schnee, Wolfsgeheule oder tapsende Freaker. Auch Banditen oder – wie in einer Quest – eine Sekte machen uns das Leben schwer. Dabei ist die Landschaft schön gezeichnet und das Motorradfahren macht richtig Spaß. Oft gurken wir einfach in der Gegend zur passenden musikalischen Unterhaltung umher.

Immer auf der Suche nach Bezin fürs Bike.

Die zahlreichen Missionen gliedern sich um die Geschichten der Frau Sarah, seinem Bruder Boozer und die Seuche. Zusatzmissionen erhalten wir in den Camps, in denen wir auch unsere gesammelten Freakerohren, Pflanzen und Felle gegen Geld und Vertrauenpunkte eintauschen können. Steigt unser Vertrauen im Camp, wird z.B. der Mechaniker gnädiger und lässt uns einen größeren Tank fürs Bike kaufen.

Zurück bei einem Camp

Die Spielmechanik steuert uns gut durch die Geschichten, die Nebenquest ergänzen, sind aber auf die Dauer zu repetitiv. Wieder wurde jemand entführt, noch ein Nest muss ausgeräuchert werden usw.

Wir belauschen „mal wieder“ das NERO-Team.

Mit der Zeit kann man sich bessere Waffen leisten. Anfangs ist die Armbrust meine Spezialwaffe: Lautlos, die Pfeile kann man in der Regel wieder einsammeln oder man schnitzt sich neue. Die Crafting-Komponente ist aus meiner Sicht nicht gut ausbalanciert. Gerade anfangs, mit kleinem Rucksack, verzweifelt man häufig. Mit R3 kann man zwar „sehen“, wo man „Schätze“ aufnehmen kann. Doch kommt man dann dort an, ist es doch wieder nur ein Lappen. Davon haben wir aber schon drei und mehr kann man nicht tragen. Schrott wäre aber gut, damit ich mir einen Pfeil basteln kann.

Der Weg zur nächsten Mission wird auf der Karte angezeigt. Es gibt auch Schnellreisepunkte.

Gut gelöst ist die Speichermöglichkeit. Hierzu muss man bei seinem Bike stehen. Ist man also im Feld unterwegs und trifft auf ein paar Freaker, sollte man genug Ausdauer für einen Sprint zum Bike übrig haben. Schnell draufsetzen und weg …

Da hilft auch kein Bike in der Nähe

Die Charakterentwicklung erfolgt über zwei Wege: In NERO-Lagern kann man Gesundheit, Ausdauer oder Konzentration durch Injektionen dauerhaft verbessern. Mit einem Levelaufstieg kann man neue Fähigkeiten erlangen. Diese gliedern sich in verschiedene Bereiche, so dass man weniger Schrott bei der Motorradreparatur verbraucht, Gesundheit bei Kopfschüssen erlangt usw. – clever gelöst und sehr effizient.

Konzentration verlangsamt den Gegner – man kann genauer zielen.

Viel Zeit verbringt man auf dem Motorrad. Aber auch Kämpfe finden nicht wenige statt. Überwiegend sind diese gut ausbalanciert. Überraschend einfach sind die wenigen „Bosskämpfe“, wenn man die richtige Waffe zur Hand hat. So hatte ich zufällig gerade meinen Baseballschläger mit Schrott und Kreissägeblätter aufgepimpt, als ein sehr schneller Freaker mich angreifen wollte. 3 Schläge und 10 Sekunden später war er platt. Anders erging es mir mit den Horden. Hunderte Freaker greifen einen an. In der Theorie soll man die Gegend vorher gut erkunden, Fallen legen und Wege in enge Schluchten suchen, um dort später mit Napalm-Cocktails viele zu verbrennen. Mir waren die Viecher immer zu schnell. Auch fehlte mir zur Vorbereitung auf einmal Schrott, oder Kerosin. Für eine Horde habe ich so schon mal einen Nachmittag verbraten – das frustet.

Fix und fertig. Aber der Hordenbalken zeigt mir, dass der Spaß erst begonnen hat.
Die Hordenkiller-Trophäe werde ich skippen

Gescriptete Szenen gibt es inzwischen ja in allen Abenteuerspielen. Auffällig ist hier, dass man z.B. im Dunkeln zu einem Missionspunkt fährt, dort angekommen ein Übergang zum Film auf einmal helligster Tag ist. Gerade gegen Ende des Spiels nehmen die Filmszenen zu. Und so sehen wir einen Film, laufen 10 Meter weiter und es kommt der nächste Film.

Ein Hubschrauber ???

Fazit:
Schöne Momente, nervige Phasen und insgesamt einfach zu lang.

Stubenscore: 8 / 10


Days Gone
Webseite
PS4 (getestet)

2 Gedanken zu „Days Gone

  1. Eine sehr gelungene Story, mit vielen Facetten und Wendungen, der man aber trotzdem gut folgen kann. Auch bei der Ausgestaltung der Charaktere und die Interaktion zwischen Deacon und ihnen hat man sich viel Mühe gegeben. Die Landschaft ist düster mit viele ausgefeilten Details und es macht viel Spaß darin herum zu fahren (inkl. Verfolgungsjagden). Die Steuerung überzeugt und die Verbesserungen für das Motorrad spürt man beim Fahren. Die Aufgaben und Kämpfe sind nicht zu leicht und nicht zu schwer und die Herausforderungen unterschiedlich (aber in begrenzter Zahl).

    Auf jeden Fall eine Spielempfehlung!

  2. Nach einem etwas trägen Einstieg entwickelt sich die Story zusehens und Days Gone wird ein richtig gutes Spiel.
    Leider will Days Gone Fanservice bieten für Leute, die sich im Jahr nur ein Spiel zulegen und ist damit einfach viel viel zu lang. Die Anzahl der zeitaufwändigen Missionen wurden einfach übertrieben. Spätestens nach der dritten Horde ist das Design bekannt und verlängert unnötig das Spiel.
    Allein die Story und wirklich gut geschriebenen Charaktere haben mich bis zum Ende durchhalten lassen.
    Ich hoffe auf einen wesentlich kürzeren zweiten Teil.

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