Kennt ihr das? Irgendeine Band macht eine gute Platte. Genau Dein Stil, ähnlich wie andere Bands, die Du magst. Alles ist perfekt produziert.
Doch Du hörst sie zum vierten Mal und doch magst Du sie nicht, obwohl Du es versuchst.
Yarny, aus einem rotem Wollknäuel geboren, wandert und hüpft durch einen hübschen Puzzle-Plattformer. Dabei rollt sich seine Wolle ab, je mehr Strecke er hinter sich bringt. Und es gilt für ihn seine Wolle so einzusetzen, dass er alle Hindernisse bis zum Levelende überwinden kann. Er verknotet, baut Springvorrichtungen, schwingt seine Wolle wie ein Lasso und nutzt herumliegende Gegenstände als Hilfsmittel.
Im Rahmen von Origin Access darf man Unravel 10 Stunden spielen, was mir durchaus reicht. Zu sehr stören mich einige Dinge an Unravel, als dass ich weiter die tollen Umgebungen bewundern will. Ich mag weder die, Dank der Steuerung, teils frickeligen Sprungeinlagen, noch die Logikpuzzle, bei denen ich durch schieres rumprobieren irgendwann zum Ziel komme.
Nein, es ist kein schlechtes Spiel, aber Limbo mochte ich und bei Unravel werde ich meine 10 Frei-Stunden nicht nutzen.
Fazit:
Coldwood hat als Indie-Entwickler zweieinhalb Jahre Liebe in Unravel gesteckt und das sieht man auch, aber bei mir kam leider wenig an.
Stubenscore: nicht meins, vielleicht Deins
Unravel
http://www.unravelgame.com/
PC (getestet) | XBox One | PS4
Ich frage mich, ob Limbo hier der richtige Vergleich ist, da es seine Stärke aus seinem unverzeihlichem Konzept bezieht.
Aus dem was ich hier erfahre, würde ich Unravel eher mit The Cave gleichsetzen: hübsch umgesetze Umgebung, humorige Erzählung und vorallem leicht zugängliche Knobelkost. Dadurch bleibt es aber auch sehr unverbindlich und taugt für mich nicht zum Klassiker.
Wie würdest Du The Cave bewerten?
The Cave ist mir bei Unravel so gar nicht in den Sinn gekommen. Bei Unravel ist man schon eher auf seinen Faden und seine eine Figur begrenzt. Davon ab, dass The Cave ein anderes Spiel ist, finde ich auch nicht so gezwungen. Kein Klassiker, aber hätte es nicht Ron Gilbert, sondern ein tibetanisches Indie-Studio gemacht, wäre es wohl eher umjubelt.
Nein, technisch sind sich die Titel nicht sehr ähnlich.
Aber beide sehen sehr vielversprechend aus und gehen doch über ein ’nett gemacht‘ leider nicht hinaus, weil man zwar hübsch herumstiefelt, beide aber nicht in der Lage sind, ihr volles Puzzle-Potenzial zu entfalten.
Vermutlich eilte The Cave sein Ruf voraus, aber dem stand die aufmerksamkeitswirksame Unravel-Optik ja in nichts nach.
Dieses Gefälle von Verheißung zu Ernüchterung erfuhr ich ebenso bei Giana Sisters: Twisted Dreams.
Mich hat The Cave nicht enttäuscht und es nicht gelangweilt mit je drei Figuren durchgespielt. Davon ab kann ein Spiel wie The Cave ja nicht erfolgreich an unsere glorifizierten Erinnerungen anknüpfen.
Bei Unravel war mir das Wollknäuel einfach schnell egal. Und ich hätte wohl auch nicht weiter gespielt, wenn die Steuerung nicht so nervig gewesen wäre.
The Cave ist ein tolles Spiel und verdient es hier noch einmal richtig getested zu werden. Inzwischen habe ich die Lösungen sowieso wieder vergessen und alle Kombinationen habe ich noch nicht durch. Der Reiz mit dem Wollknäuel ist minimal.