Detroit – Become Human

Klar, wie auch die Vorgänger hat Detroit soviel Gameplay wie eine gute Kaffeemaschine, aber trotzdem muss man das „spielen“.

Die „Spiele“ von David Cage werden oft in Frage gestellt, aber nach Heavy Rain gelingt dem Franzosen ein erneuter Emo-Trip, den man sich nicht entgehen lassen darf.

Wir schreiben das Jahr 2038. Androide helfen im Haushalt, räumen Regale in Supermärkten ein und kehren die Straßen. Wir spielen mit Marcus, Kara und Conner drei dieser Androiden und erleben mit ihnen, wie diese langsam Bewusstsein entwickeln. Quantic Dream greift wie das weniger gute State of Mind das Thema KI und die Suche nach Menschlichkeit an. Das alte Leib-Seele-Problem – wir kennen es alle.

Eine spielerische Seele sucht man in diesem Werk vergebens. Auf ähnlichem Interaktionslevel wie in den Telltale-Geschichten, darf man seine Figuren durch die Gegend steuern und ab und zu X, Kreis, Dreieck oder auch man ganz verrückt R2 oder L1 (teilweise sogar gleichzeitig) drücken. Der Unterschied zum US Studio, dass in November unlängst seine Pforten schloss, liefern die Franzosen von Quantic Dream ein unglaubliches Produktionsniveau. Allein die Inszenierung des Vorspanns ist auf Hollywood-Niveau. Jede einzelne der 32 Szenen ist bis in Detail optisch faszinierend gestaltet, so dass man sich gern mal einige Minuten nimmt um sich abseits der Handlung umzusehen. Und auch wenn der gute David Cage wie bei jedem seiner Spiele davon abrät eine Szene erneut zu spielen und damit seinen Handlungsdurchlauf zu verändern, so ist das mit einem kurzen Menuaufruf möglich. Und tatsächlich: wagt man sich dann doch in einer Szene anders zu entscheiden, erlebt man tatsächlich spürbare Unterschiede in den Geschichten unserer drei Protagonisten. Und es lohnt sich diesen zu folgen, da die Charaktere glaubwürdig, die Dialoge gut geschrieben und insgesamt die Story wirklich mitreißend ist.

Detroit ist kein Skillgame, aber ein echtes Erlebnis.

Stubenscore: 9,0 / 10

Marcus in den Straßen von Detroit.

 

Kara mit Baum. Frohe Weihnachten.

 

Conner. Wir wissen, was er zu tun hat.

 

Das schönste Menü der Computerspiel-Geschichte.

 

Am Ende eines Kapitels sehen wir unseren Entscheidungsbaum. Es ist auch möglich sich die Weltstatistik dazu anzusehen, was teilweise ganz spannend ist.

 

Eine weitere malerische Szenerie.

 

Unter der Extra-Section kann man sich interessante Making-Ofs ansehen.

 

Noch ein Bild, warum? Weil das Spiel einfach so gut aussieht.

DETROIT - BECOME HUMAN
https://www.playstation.com/de-de/games/detroit-ps4/
PS4 (getestet)

7 Gedanken zu „Detroit – Become Human

    1. Wenn man sich Zeit nimmt, also auch mal im Spiel kurz in Fernsehnachrichten oder in Magazine reinguckt, etwa 15 Stunden. Deutlich länger als beispielsweise Heavy Rain, aber nicht unangenehm lang.

  1. Ich habe jetzt auch die beeindruckende Geschichte gespielt/erlebt und bin begeistert. Auch wenn man den Eindruck hat nur wenige Entscheidungen zu fällen, sieht man am Ende des Kapitels, was man ausgelassen oder eben anders gemacht hat.
    Und ein wenig nachdenklich stimmt uns das Ganze schon. Nun ist es aber spät und ich schalte die Kiste mal aus. Hey Siri, stelle Wecker auf 6.30. Alexa, Licht aus.

  2. Nett gemachtes Spiel mit einigen Denkanregungen, die zwar nicht neu sind, in diesem Spiel aber sehr konkret rüberkommen. Die Entscheidungen sind nicht immer ganz einfach, zu mal die Zeit zur Antwort abläuft. Die Steuerung fand ich auch sehr hakelig und der Perspektivwechsel nicht immer gut gesetzt.
    Trotzdem hat es mir sehr gut gefallen und ich bin gespannd, wie wir in 10 Jahren drüber denken

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