H.R. Giger wäre stolz.
Die serbischen Entwickler von Ebb Studio arbeiten bereits seit 2015 an ihrem Debüt und konnten es dann endlich nach zwei erfolgreichen Kickstarter Kampagnen im Oktober 2022 herausbringen. Und was sie vorlegen lebt in jeder Pore den Geist von H.R.Giger in einer Hölle aus Biotech-Maschinen und Schleim. Die Atmosphäre ist faszinierend und geht in Teilen wirklich an die Schmerzgrenze des Gore. Was ist als Protagist bin, was mich befallen hat oder wo ich bin, ist zu Beginn unklar und so gehe ich durch dunkle, schleimige Höhlengänge.
Das Spiel erklärt sich dabei zu keiner Zeit, verwehrt ein Automapping oder sonstiges an die Hand nehmen. Ich mag das, zumal die Areale und die Spielmechanik überschaubar sind. Es gibt durchaus Kritiker, die Scorn unübersichtlich finden, doch gerade die Erkundung und das „Lernen“ der Gebiete gefällt mir. Nie habe ich einen Quest-Pfeil oder die Anzeige des nächsten Todos weniger vermisst.
Scorn ist dabei nicht einfach, doch durchaus fair. Ja, die Rücksetzpunkte können einen mal einen Abschnitt wiederholen lassen, meine Tode aber überschaubar. Zumal einen das eben Gelernte den zu wiederholenden Abschnitt schnell absolvieren lässt. Mir gefällt auch das zunächst unpräzise wirkende Gunplay mit meinen körpereigenen Waffen. Die Anzahl der Gegner wie auch die Munition ist überschaubar, so dass zu jeder Zeit Vorsicht geboten ist. Scorn ist kein Shooter, letztendlich liegt der Schwerpunkt des Spiel vielmehr auf der Erkundung und den Rätseln. Diese sind durchaus knackig und können etwas länger sein, aber für mich sind sie perfekt balanciert.
All die genannten „negativen“ Punkte limitieren Scorn auf einen Metascore von um 70, wobei mich nicht nur keiner dieser stört, sondern eher Pluspunkte sind. Für mich ist Scorn atmosphärisch, rätseltechnisch und vom Gameplay nahezu perfekt und lässt mich nach 7 Stunden mit einem offenen Mund zurück.
Stubenscore: 9,5 / 10
SCORN
Webeite
PC | XBOX (getestet)
Ein Gedanke zu „Scorn“