Eine japanische visual Novel. Warum spiel ich das? Weil es eine 40/40 von Famitsu gab, die es nicht oft gibt.
Und zwar bisher 25 Mal in nunmehr 33 Jahren. Famitsu ist das führende japanische Videospielmagazin und summiert ihre Bewertung von vier Redakteuren, die jeweils bis zu 10 Punkte vergeben. Wenn also 4 Japaner das Ding großartig finden, warum sollte ich nicht Nummer 5 sein.
428 Shibuya Scramble ist nunmehr 10 Jahre alt und kam damals zunächst auf der Wii – ausschließlich in japanisch. Weitere Systeme in dieser Sprachversion folgten und nun 2018 endlich eine englisch untertitelte Version der visual Novel auf PS4 und PC, die ihre Geschichte mit realen Fotos erzählt. Damit ist 428 relativ einzigartig, da die „Stars“ des Genres Steins;Gate, Danganronpa oder Zero Escape immer mit Comic-Grafik erzählen. Ich habe mich damals an Danganronpa und Zero Escape mit wenig Erfolg versucht. Ich konnte mich der Faszination und guten Wertungen nicht wirklich anschließen. Aber 428 hat nun mal die 40 und halt Fotos, also auf in Tokyo.
428 ist die Geschichte einer Entführung in Japans Hauptstadt, die parallel in fünf Strängen erzählt wird. Im Stile von 24 spielt man die Geschichte Stunde um Stunde und springt dabei zwischen den einzelnen Protagonisten hin und her. Die Schicksale und das Weiterkommen in der Handlung ist dabei von Entscheidungen in den einzelnen Geschichten abhängig. Kommt man in der einen Handlung nicht weiter, kann eine Entscheidung in einer anderen, die Geschichte dieser verändern. Und so springt man als Spieler zwischen den Geschichten hin und her, versucht durch auch nur kleine Entscheidungen, die Story anderer in eine unterschiedliche Richtung zu treiben.
Die Idee die dahinter steckt ist faszinierend, aber doch recht zäh umgesetzt. Wie es die japanische Art ist, wird nicht an Text gespart und die Stunden fliegen nicht gerade an einem vorbei. Auch wenn die einzelnen Geschichten unserer Protagonisten spannend und gut geschrieben sind, so braucht man für 428 jede Menge Geduld und auch Konzentration. Warum ist Minoru Minorikawa jetzt hier auf dem Platz? Kann ich zurückspringen und mit Kenji Osawa einen Einfluss auf sein Erscheinen haben? Oder war Shinya Kano vor 15 Minuten nicht in der Nähe?
Dazu kommt, dass natürlich die japanische Albernheit / Verrücktheit nicht fehlen darf. Ein Blick auf die Fotos gibt da einen guten Eindruck. Es bleibt ein spannendes Experiment, aber ich werde nach 10 Stunden „Gameplay“ kein Durchspieler von japanischen visual Novels.
Stubenscore: 7,5 / 10
428 Shibuya Scramble
https://www.spike-chunsoft.com/428/
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Harter Stoff, hab sowas mal auf der Vita angefangen aber die Japaner erzählen einfach sehr langatmig und wenn man immer die Texte skippt verliert man das Gefühl für die Story. Sicher nicht mein Genre.