„Die beste Wertung für eine Mission wird vergeben, wenn so wenig wie möglich (am besten gar keine) Schüsse aus einer Waffe abgefeuert werden und der Hitman bis zum Ende des Einsatzes getarnt bleibt.“ (Wikipedia)
„Bevor ich unbemerkt bei Metal Gear infiltriere, schicke ich erst mal ein paar Hubschrauber zum Bombardement vor“ (playermichi)
Klingt also, als ob das mit mir und Agent 47 nicht gut gehen kann. In den letzten 16 Jahren habe ich nämlich kaum mehr als eine Mission bei einem Hitman abgeschlossen. Jedes Mal, wenn meine Tarnung aufgedeckt wurde und ich mit störrischer Gewalt dann nicht weiterkam, wurde doch was anderes gespielt.
Trotzdem unternehme ich den nächste Versuch mit der Serie von IO Interactive. Denn das neue Hitman soll das beste seiner Vorgänger herausfiltern und dabei großartig aussehen. Ob da nun die Missionen über das Jahr als DLCs verteilt erscheinen, ist mir anscheinend als einzigem auf der Welt ganz recht. Zeit hab ich ja eh nicht und mehr als eine Mission sehe ich ja eh nicht.
Also erlerne ich in der Prolog-Mission die Herangehensweise zu meinem ersten Mord. Ich nehme mir ausnahmsweise mal Zeit und höre als bisheriger Hitman-Versager genau zu. Denn ich weiß: mit der Brechstange und wildem Rumgeballere, ist nicht viel zu holen. Im Mittelpunkt steht Abwarten, das Lesen der Situation, das Finden von Möglichkeiten. Hitman weist mich dabei auf Möglichkeiten hin, wie ich meinem Opfer beikommen kann. Aber von diesen Anleitungen ab, wird schnell klar, dass ich auch meiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen kann.
Ein zentraler Twist bei Hitman liegt dabei in der Kunst des Verkleidens. So hilft mir einerseits die Arbeitskleidung eines Wachmanns, um in Sicherheitsbereiche zu kommen. Anderseits werde ich beim Treffen meiner Wachmann-Kollegen schnell als „Nicht-Kollege“ erkannt, was zwangsläufig zum Laden eines älteren Spielstandes führt. Denn sobald meine Deckung auffliegt oder frühzeitig Opfer von mir entdeckt werden, bleibt mir selten ein Ausweg. Hitman ist dabei aber fair und speichert nahezu minütlich automatisch und lässt mich zudem frei Speichern, was zum makabren Experimentieren einlädt, wären da nicht lange Ladezeiten.
Neben diesem Patch-Potential, stört mich die KI, wenn auch selten. Sie macht es beispielsweise möglich, dass ich im Eisladen jemanden anremple und eine halbe Minute später vom Sicherheitspersonal erschossen werde. Aber ich freue mich und bin überrascht, wie viel Freiheit mir Hitman bei meinen Killer-Experimenten gibt und wie viele Ideen tatsächlich funktionieren.
Fazit:
Geduld kann sich lohnen.
Stubenscore: 8,5 / 10
HITMAN
https://hitman.com
PC | XBOX ONE | PS4 (getestet)
Ich habe bei Hitman bisher auch immer frustriert aufgegeben. Spätestens ab 50% des Spiels wurden die Level unübersichtlich groß und ein kleiner Fehler führte zum Neustart. Speichermöglichkeiten bzw. Checkpoints gab es aber nur im Kindermodus. Welche Schwierigkeitsstufe speichert denn jede Minute?
Ich hab seit Jahren Hitman 2 daheim, habe mich aber auch noch nicht recht im Spiel vertiefen können. Die erste Mission mehr oder weniger per Zufall überstanden, die zweite ein Rätsel… Dabei mag ich die Serie irgendwie.