Vampyr

1918. Die Spanische Grippe beherrscht London. Quarantäne, Medikamente werden rar, immer mehr Menschen sterben – genau das richtig Spiel für die heutige Zeit.

Als Dr. Jonathan Reid kombiniere ich die optimalen Fähigkeiten als Arzt (Bluttransfusionsspezialist) und Vampir (durstig), um die Pandemie zu bekämpfen. Das Spiel beginnt mit meinem Vampirwerden. Erst im Laufe des Spieles wird mehr von mir und meinem akademischen Wirken, meinem Schöpfer und meiner „richtigen“ Familie Preis gegeben.

Auch vor hundert Jahren schon modisch: Der Mundschutz.

Als Ekon (einer gehobenen Vampirart) hat man eine Reihe Feinde in der Stadt: Die niederen Skals (Vampirsklaven), die Stadtwache mit ihren Vampirjägern und ein paar Monster.

Dr. Swansea stellt uns im Krankenhaus ein und trägt viel zur Geschichte bei.

Die Mischung aus Action und Rollenspiel funktioniert gut. Erfahrungspunkte erhält man durch das Lösen von Quests, Kämpfen und Aussaugen von Bürgern. Letzteres fällt einem schwer. Auf der einen Seite sind die Bürger mit ihren Geschichten uns ans Herz gewachsen, doch im Vergleich zu im Kampf besiegten Gegnern (50 EP), ist die Verlockung einen auszusuagen (1.000 bis 5.000 EP) schon hoch. Die „Bannstufe“ eines jeden Bürgers verhindert geschickt, dass man ein Storyelement nicht zu früh beseitigen kann.

In eine finstere Ecke gelenkt kann man eigentlich nicht Nein sagen.
Durst
Im Bürgermenü sieht man für jeden Bezirk die Gesundheit jedes einzelnen, wer noch lebt und besondere Ereignisse.

Das Kampfsystem erinnert, gerade auch in der Szenerie Anfang des 20. Jahrhunderts, an Bloodborne. Gegner schleichen immer an einer Stelle rum, haben immer die gleiche Angriffstechnik und respawnen auch, wenn man sich ins Bett legt (um aufzuleveln). Und nachdem man selber gestärkt aufwacht und seine Fähigkeiten optimiert hat, sind auch die Gegner erstärkt.

Kurz noch einen Rattensnack, um den Blutspiegel zu erhöhen, und auf in den Kampf.

Waffenupgrades erlangt man durch sammeln von Abzügen (die guten Abzüge sind leider selten), Schrauben, Federn etc. Diese liegen in vielen Kisten, in denen sie auch respawnen, oder man sucht einen Händler auf. Wer seinen Blutdurst zügeln kann, sollte die Händler vielleicht nicht gleich als erstes aussaugen. Auch sammelt man reichlich Zutaten für Medizin und kraftgebene Mittel. Kranke Bürger kann man auch mit der Medizin heilen. Dadurch steigt auch ihr Wert an Erfahrungspunkten, falls man Durst bekommt.

Meine Waffensammlung. Jede lässt sich bis Stufe 5 aufleveln.

Die mit Life ist strange fürs Geschichtenerzählen bekannten DONTNOD schaffen eine eindrucksvolle Atmosphäre mit finsteren Streichern und einer düsteren Stadt. Auch haben Entscheidungen Einfluß auf die spätere Geschichte und man kann nicht immer alle Aufgaben abschließen. Detailverliebt führen wir viele Gespräche und bauen hierzu auch eine Beziehung zu den „Bürgern“ auf. Bei Schlüsselpunkten dauern die Gespräche schon einmal 15 Minuten und der ein oder andere Spieler wird hier schnell die Dialoge skippen, um Zeit zu sparen. Einiges geht hierbei verloren, aber Antworten, wie „das weiß ich nicht“ oder „frage doch jemand anderes“ kosten dann doch schon unnötige Zeit.

Die „örtlichen Untersuchungen“ (Miniquests) können hier ausgesucht werden. Teilweise sind die ganz schön lang …
Die Spielewelt ist überschaubar groß. Für die Quests werden wir aber ganz schön hin-und-her geschickt.

Technisch läuft das Spiel stabil, ich hatte nur einen Hänger in 40 Stunden Gesamtspielzeit. Die Ladezeiten beim Betreten eines Hauses sind aber schon auffällig.

Die war kein Spaß-Bossgegner. Nach 10 Versuchen las ich im Netz, dass viele dagegen Dark Souls für ein Lacher gehalten haben. Wenn man stirbt, erhält man beim respawn alles bis auf seine verwendeten Getränke wieder. Aber gerade die braucht man hier.
OK, das erklärt, warum er immer wach ist, wenn es draußen noch dunkel ist …

Fazit:
Eine Perfekte Geschichte, teilweise im DONTNOD-Stil sehr ausführlich erzählt.

Stubenscore: 8 / 10


VAMPYR
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