Das Feuer an Bord löschte ich zwar geschickt durch das Öffnen der äußeren Schleuse, aber der Sauerstoffmangel setzt nun auch meiner Crew zu.
Der O²-Generator hält ohnehin dem beständigen Beschuss nicht mehr lange Stand und im Lazarett wütet noch immer dieses Felsenmonster.
Das oben geschilderte Szenario ist dabei nur eine von allerlei Konfrontationen, die mich als Kommandanten eines Raumkreuzers erwarten.
Faster than Light ist ein offener Schlagabtausch von Schiffen, wie man ihn aus Seeräuberfilmen kennt, doch spielen sich hier die Duelle im Weltraum ab.
Im Grunde ist alles ganz übersichtlich gehalten. Man betrachtet sein eigenes Schiff und das des Gegners aus der Vogelperspektive, deutlich wie eine handgepixelte Blaupause und fast jeder Raum beherbergt eine, insbesondere im Kampfgetümmel, wichtige Einrichtung, deren Funktion unbedingt aufrecht erhalten werden muss.
Kanonen, Schildgenerator, Maschinenraum und Brücke sollten daher schon einwandfrei funktionieren, wenn man mit Geheimplänen auf der Flucht vor den Rebellen ist. Diese jagen einen quer durch ganz unterschiedlich bevölkerte Sektoren, so dass man beim Ergattern von Rohstoffen und Bauteilen für das nächste Schiffsupgrade nie so recht zur Ruhe kommt.
Kommt es unweigerlich zum Kampf, wechselt das rundenbasiert anmutende Reisen zum Duell in Echtzeit, aber besitzt dabei anfangs noch so ein ausgesprochen entspanntes Tempo, dass man seine Waffen gut konfigurieren kann. Doch dann beginnt das eigentliche Spiel, mit diesem verfluchten, ständig unterdimensionieren Generator, der nie alle Waffen und Einrichtungen an Bord auf voller Leistung betreiben kann, so dass man im Kampf ständig an den Reglern schiebt, Energie von Kanonen zurück auf den Schild und dann wieder auf die Kanonen umleitet und auch seine Crewmitglieder entsprechend ihrer Erfahrung auf wichtige Posten schickt, zurückruft, erneut entsendet.
Daneben reagiert man auf die unterschiedlichen Gegnerschiffe mit allerlei Taktiken, die immer einen Kompromiss und Flickenteppich darstellen.
Ignorieren seine Schilde meinen Laser, schieße ich Torpedos, doch die sind knapp und teuer. Schalte ich zuerst seine Bewaffnung oder seine Schilde aus oder nehme ich gleich direkt seine Crew ins Visier?
Der Gegner geht mit mir ebenso wenig zimperlich um und verwandelt mein Schiff in einen Klumpen Weltraumkompost.
Ich werde viele Male sterben. Auf viele unterschiedliche Arten. Einige davon werde ich zukünftig vermeiden.
Dieses Spiel ist ein hartes Permadeath-Erlebnis, das die Weltraumkarten bei jedem Start neu mischt.
Aber es macht auch extrem viel Spass.
Die Pausetaste wird zu meinem größten Freund. Ich atme durch, überdenke meine Taktik und dann lasse ich sie und das Feuer der Ionenkanone los.
Fazit:
Betont schlicht gehaltener Taktikspass, mit hektischen Kämpfen und forderndem Ressourcenmanagement. Bereits auf dem Schwierigkeitsgrad „easy“ sauschwer, dafür sehr kurzweilig und mehrfach spielbar.
Stubenscore: 8.5 / 10
Gerade ist die Advanced Edition erschienen, die dem 2012 veröffentlichten Spiel neue Schiffstypen, Waffen, Species und einen zusätzlichen Schwierigkeitsgrad verpasst. FTL-Besitzer erhalten das Upgrade kostenlos.
FTL: faster than light (2012)
+ Advanced Edition (2014)
http://www.ftlgame.com
PC | iPad |
Einen Tag gespielt, 10 mal gestorben. Versuche es morgen nochmal.
Durch neue Raumschiffe ist es nicht ganz so permadeath, oder? Zumindest habe ich das Gefühl damit schon weiter zu kommen, indem meine Ausgangssituation besser wird…oder auch nicht.
Die Advanced Edition kann man im Humble Bundle zur Zeit für 4,70 EUR erwerben.
Oder sich an der kostenlosen Demo versuchen, die sich elegant über den Browser starten lässt.
https://www.humblebundle.com/?sel=ftl_asm_demo
Ich empfehle, an gleicher Stelle auch Super Hexagon auszuprobieren, das in folgendem Artikel ausgiebig gereviewed wurde.
http://stubenzocker.net/2014/04/25/super-hexagon/