In 9 Runden zur Befreiung.
Das Spiel der Revolution Games ist das zweite in der Reihe der „Solitaire Area Movement“ Spiele. Michael Rinella hat direkt, ein Jahr nach dem Release von Stalingrad: Advance to the Volga 1942, 2024 einen doch ähnlichen Nachfolger entwickelt. In Manila geht es um den Befreiungskampf der Amerikaner der philippinischen Hauptstadt im Februar und März von 1945.
So steuert der Spieler die amerikanischen Streitkräfte, die sich von Viertel zu Viertel der Stadt durchkämpfen, um zum festungsartigen Regierungsgebäude vorzudringen. Der japanische Wiederstand ist zäh, der Nachschub spärlich. Je weiter wir Runde um Runde kämpfen, desto schlechter ist es um unsere Moral bestellt. Uns bleiben dabei 9 Runden, um die Stadt zu befreien, so dass wir schon offensiv an mehreren Fronten angreifen sollten.
Es gilt dabei stets abzuwägen wie viele Truppen ich von einem Gebiet der Stadt in das nächste zum Angriff schicke. Nachdem ich dann die japanische Gegenwehr aufdecke, kann ich weitere Unterstützungstruppen in den Kampf senden, um mein anschließendes Würfelergebnis zu beeinflussen. Denn am Ende entscheidet die Truppenstärke plus der Zufall darüber, ob ich das besetzte Gebiet befreie, oder meine Truppen zurückgeschlagen werden. Man findet sich so dauerhaft in der Risikoabschätzung in Anbetracht der zu geringen Anzahl von verfügbaren Truppen.
Mittels dieses Prinzips und der Zufallskomponente der aufgedeckten Gegner, mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften, schafft es Rinella eine ständige Spannung zu erhalten. Die Komplexität ist nicht allzu hoch und trotz des genannten Zufalls, macht der Versuch der Befreiung „kontrollierter Offensive“ viel Spaß. Manila Savage Streets erzählt dazu eindrucksvoll die Geschichte dieses Kampfes, ein weniger bekannter und doch sehr grausamer Abschnitt des zweiten Weltkriegs.
Stubenscore: 6+1W4 bei mir 8 / 10
MANILA THE SAVAGE STREETS, 1945
Manila_1945 (revolutiongames.us)
BGG
Brettspiel
Respekt für’s Eintauchen in das gute alte Counter-Wargame Genre. Das hab‘ ich noch nicht geschafft. Die Natur der Schlacht mit einem klaren Angreifer und einem klaren Verteidiger macht es sicher ideal als Single-Player Spiel. Das würde mich auch interessieren, wenn mich der Singleplayer-Hype packt.
Dass die Philippinen-Kampagne so völlig unbeachtet in der Erinnerung blieb (ausgenommen, die betroffenen Philippiner) lässt sich vielleicht erklären, was sonst noch passierte. Denn parallel fanden die ikonischen Landungen auf Iwo Jima und Okinawa, die Rückeroberung Burmas und als „Kleinigkeit auf der anderen Seite der Welt“: der vollständige Sieg über Nazi-Deutschland statt.
Ein Kriegsschauplatz, der mir bisher nicht bekannt war. Aber das Genre fasziniert und so „freu“ ich mich auf das näherliegende Szenario in Undaunted Stalingrad. Da spielen wir zu zweit gegeneinander …