Targi

In der Sahara. Da kommen wir wohl nicht so bald hin.

Targi von Andreas Steiger gewann 2012 den À-la-carte-Kartenspielpreis und war für das Kennerspiel des Jahres nominiert. Erstaunlich, dass er damit leider die Entwicklung von Spielen eingestellt hat oder zumindest nichts mehr veröffentlich wurde. Denn Targi aus der Kosmos-Reihe Spiele für Zwei taucht nicht ohne Grund in vielen Spielecharts auf, und so kam es dann auch mal bei einem meiner Großeinkäufe in unsere Sammlung und schlummerte vor sich hin…

Schneller Aufbau

Die Regeln sind simpel, aber wie so oft verbergen sich hier einige taktische Möglichkeiten: Die beiden Spieler setzen abwechselnd ihre drei Targi-Figuren auf die Randfelder. Danach werden im Mittelfeld noch an die zwei sich ergebenen Schnittpunkte zwei Stammesmarker ergänzt. Diese 5 Aktionen führen die Spieler nun nacheinander aus.

Weiß bekommt von den Randkarten Salz und kann eine im Zug zuvor nicht bezahlbare Stammeskarte  spielen, und auch die Stammeskarte im Schnittpunkt mit den Palmen für je einmal Pfeffer und Gold (Kosten oben rechts) spielen. Diese bringt später zwei Siegpunkte (unten rechts)

Während die Randfelder in jedem Spiel identisch sind und neben normalen Waren auch ein paar Sonderaktionen ermöglichen, bestehen die neun Karten in der Mitte aus Warenkarten, die uns zusätzlich Waren bescheren, und Stammeskarten. Clever ist hier, dass genutze Karten für die nächste Runde mit der entgegengesetzen Kartenart (Waren-, Stammeskarten) von den beiden Nachziehstapel ersetzt werden. Die Stammeskarten legt man, nachdem man sie „bezahlt hat“, in seiner Auslage in einem 3×4 Grid aus. Hierfür erhalten die Spieler in der Endwertung Siegpunkte, es gibt aber auch Regeländerungen, Kostenvergünstigungen im Spiel und unter besonderer Anordnung noch Extrapunkte. Und da man sieht, was der Mitspieler benötigt, versucht man in Phase 1 schon mal zu verhindern, dass der Gegner eine wichtige Stammeskarte bekommt.

Drei Reihen mit vier Stammeskarten legt man bei sich aus. Ist dies komplett, ist das Spiel beendet. Bei vier gleichen Symbolen auf den Karten in einer Reihe (kann ich in der mittleren mit einer weiteren Targia-Karte erreichen), gibt es zum Spielende vier Extra-Siegpunkte

 

Fazit: 

Ein schönes Spiel mit einer strategischen Tiefe und einer perfekten Spieldauer von einer Stunde. Außerdem erfährt man nebenbei etwas über den Stamm der Tuareg, einem nomadischen Berber-Gruppe in der Sahara-Wüste. Und es ist gar nicht so einfach zu gewinnen. Man muss seine Aktionen schon sehr gut planen und durch das Regelwerk kann man hierbei leicht blockiert werden und kann dann ggf. Aktionen nicht durchführen, da einen eine Ware oder Gold fehlt, die man im Ramen seiner fünf Züge eingeplant hatte. Bleibt auf jeden Fall in der Sammlung, vielleicht kommt noch die Erweiterung dazu.

Stubenscore: 8,2 / 10


TARGI

BoardGameGeek

Spieledatenbank Luding

Brettspiel (getestet)

4 Gedanken zu „Targi

  1. Das mit dem Kartengrid hatte ich so auch noch nicht gesehen … und mit so einer Engine-Building Mechanik bin ich immer zu kriegen. Mal gucken, was du noch so aus der Quantibox zauberst !

  2. Das ging ja schnell, dass meine Empfehlung vom vergangenen Wochenende auf Eurem Tisch gelandet ist; und es freut mich, dass TARGI dann auch gefallen hat.

  3. Neben der Erweiterung, gibt es seit 2022 auch noch die Bonus-Box, die nicht nur das Spiel erweitert, sondern auch besseres Material und einen Solo-Modus bietet.
    Finde es ganz sympathisch, dass Steiger nicht direkt weitere „ähnliche“ Spiele nachgeschoben hat. Der Erfolg von Targi hätte das ja zugelassen.

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