Künstlerisch, aber nicht meins
Clair Obscur: Expedition 33 ist ein neuer Metacritic-Liebling, wird von vielen schon als Spiel des Jahres gefeiert.
Das Rollenspiel und Erstlingswerk des französischen Studios Sandfall Interactive orientiert sich an seinen japanischen Vorbildern. Es vereint vielen aus Spielen, die ich nicht wirklich mag: die rundenbasierte Kampftechnik erinnert an Persona, das Schlauchleveldesign an Final Fantasy (ganz schlimm war hier 13) und die zu bekämpfenden Maschinenwesen haben was von Horizon Zero Dawn. Alles Spiele, die mögen wollte und aufgegeben habe.
Aber Metacritic lag ja bei Blue Prince nicht falsch, also rein in das vielversprechende Setting: einmal im Jahr erwacht die Malerin und malt auf ihren Monolithen eine verfluchte Zahl. Jeder, dessen Alter dieser Zahl entspricht, verwandelt sich in Rauch und verschwindet. Jahr für Jahr wird die Zahl kleiner und mehr von uns werden ausgelöscht. Morgen wird sie erwachen und „33“ malen und wir brechen zu unserer Mission auf die Malerin zu töten, damit sie keine weiteren Zahlen malen kann. Wir sind die Expedition 33.
Auf also in eine mysteriöse, wunderschön gestaltete Welt, die schon fast 50 andere Expeditionen vor uns erfolglos bereist haben. Neben der Welt und Inszenierung stehen die Kämpfe im Fokus von Clair Obscur. Das Rundensystem bietet neben der Auswahl von Angriffen, Skills und Gegenständen noch ein paar Quick Time Events, um eigene Angriffe zu verstärken oder gegnerische abzuwehren oder gar zu kontern. Das erfordert geschicktes Timing, so dass ich recht schnell hier einen leichteren Modus eingestellt habe. Ehrlich gesagt habe ich wenig Lust Angriffsanimationen von Gegnern zu lernen, um in der richtigen Millisekunde R1 zu drücken.
Gamepro titelt mit dem „besten Kampfsystem seit Jahrzehnten“ – ich habe es mir erträglich eingestellt, wobei die kommenden Skills und Upgrades schon Spaß machen, aber bahnbrechend finde ich die Upgrades auch nicht wirklich. Freude macht indes die Musik, die wirklich erstaunlich aufwändig inszeniert und schön abgestimmt wirkt. Story und Dialoge sind sehr stimmig und stimmungsvoll. Überhaupt ist das Spiel der Entwickler aus Montpellier erstaunlich gepolished – gerade für ein Team, das nur aus gut 30 Leuten besteht.
So hat das Spiel meinen Respekt für das, was echt macht, leider trifft es spielerisch nicht wirklich meinen Nerv und ich gebe auch dieses auf.






CLAIR OBSCUR: EXPEDITION 33
Clair Obscur | Expedition 33
PC | XBOX | PS5 (getestet)
Die Geschichte gefällt mir schon. Aber wir haben ja schon ein paar tausend Spiele gespielt und mechanisch kommt da nur selten etwas Neues. Und so wird Grafik, Sound und Story häufig besser, aber eben nicht anders.
und deswegen ist ein Spiel wie mein bisheriges Spiel des Jahres so erfrischend! 🙂
Wow das hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Optik, Sound Design, Story-Prämisse und Art Style drücken bei mir alle Knöpfe. Das muss ich dann wohl spielen. Mal gucken ob bei mir das Gameplay bei mir fesselt (oder zumindest nicht im Weg steht). Ich bin allerdings noch bei den playermichi Recommendations von 2023 und spiele gerade DREDGE (:
Expedition 33 wird ja zur Zeit überall gehyped, nur nicht bei mir – dann lieber Fischen. Nur lass es nicht zu dunkel werden 😊.