Mit Taschenlampe und Pistole
Ob Control, Quantum Break oder der erste Teil von Alan Wake. Die Spiele von Remedy sind immer gut gemacht, doch irgendwie sperrig. Sicherlich ein Grund, warum auch Alan Wake 2 mit seinen verkauften 1,8 Millionen Exemplaren noch nicht in der Gewinnzone ist.
War es zudem clever es im Oktober 23 nicht direkt physisch auf dem Markt zu bringen, kein Release auf Steam, sondern nur dem Epic Store? War es gut Quantum Break Xbox exklusiv zu machen? Würde da den Finnen zu gern mal den ein oder anderen Strategie-Ratschlag geben, zumal das angekündigte „FBC: Firebreak“ als 3-Spieler CO-OP-Ballerei vielleicht auch nicht die Masse bedienen wird.
Gerade die Action-Komponente ist nämlich bei Alan Wake 2 auch nicht die Stärke. Wie beim ersten Teil bekämpfe ich Gegner mit Taschenlampe und Kugeln, wobei die Anzahl der Kämpfe dankenswerterweise vergleichbar gering ist. Der Focus liegt auf Story und Atmosphäre.
Nach 13 Jahren Gefangenschaft in einer alternativen Dimension versuche ich als Alan Wake durch das Schreiben einer Geschichte zurück in die Realität zu finden. Auf der „anderen Seite“ spiele ich dabei die FBI-Spezialagentin Saga Anderson. Beide Handlungsstränge kann ich dabei wechselnd, recht flexibel spielen, wobei ich auch als Sage mit Licht und Waffe meinen Weg durch die verschiedenen Settings bahne, stets auf der Suche nach Kugeln und Batterien bin, kleine Rätsel löse und Hinweise finde. Diese darf ich dann an einem Fallbrett und beim Profiling von Personen zusammenklicken, was leider mehr Arbeit als Spaß macht.
Optisch ist Alan Wake 2 beeindruckend. Gerade auf der PS5 Pro gewöhnt man sich schnell an Raytracing und flüssiges Gameplay. Der Mix aus Spielgrafik und Realszenen gefällt, der Sound und die vielen geschriebenen Musikstücke sprechen für die hohe Produktionsqualität. Dazu kommen verrückte Ideen, die dann doch sehr ins irre Abdriften.
Und da wären wir wieder bei der Frage, warum Remedy nicht mehr Erfolg hat: Alan Wake 2 ist sperrig, zu verrückt und stellenweise zu langatmig. Auch wenn die Kritiken hervorragend waren, ist Alan Wake nicht eine Marke wie Resident Evil, so dass man direkt mit 70 Millionen Euro Produktionskosten oben mitspielen kann. Capcom verkauft Resident Evil Village entsprechend 8 Millionen mal im Vergleich.
Trotzdem freue ich mich auf die Remakes von Max Payne 1 und 2, wobei bitte nicht zusätzlich gestreckter Content drin stecken möge. Mit 8 statt 16 Stunden, hätte mir Alan Wake 2 knapp einen Punkt besser gefallen.
Stubenscore: 8 / 10
ALAN WAKE 2
Alan Wake 2
PC | XBOX | PS5 (getestet)
Teil 1 habe ich zweimal begonnen und dann „erstmal“ zur Seite gelegt. Vielleicht probiere ich es noch einmal.
Aber der Punkt mit der Beratung von Spieleentwicklern und -distrubutoren finde ich gut. Oft werden einfache Fehler gemacht, die den finanziellen Erfolg unwahrscheinlich machen. Auf der anderen Seite will man auch nicht ein CoD jedes Jahr. Denn sowas und die Sportspielreihen funktionieren ja. Leider.
Ein beliebter Fehler ist die künstliche Verlängerung der Spieldauer durch repetierende Inhalte. Denn ich gucke zuerst auf „how long to beat“ und werde dann meistens schon aufgrund der Spieldauer abgeschreckt. Hier schlägt Teil 2 mit 19 Stunden den Teil 1 mit 11 locker. Muss ja doppelt so viel Spaß machen …
Ja, die 16 Stunden waren auch die Zeit beim Spielstand im Spiel, also netto. Da kamen sicher einige Stunden noch drauf.
Schlimmer war es ja bei Assassins Creed Odyssey oder Valhalla. Am Ende hat Ubisoft ja gerlernt.
Wow das sieht mal gut aus! Das trifft gerade nicht mein spielerisches Interesse, aber irgendwann würde ich die beiden Spiele gerne durchspielen. 16h sind ja nur 4 Abende (: