Ein Erlebnis
Welcome to the Moon ist das neuste Spiel der Welcome to-Reihe von Benoit Turpin nach Las Vegas und Your perfekt Home. In acht Abenteuern reisen wir zum Mond und wollen ihn kolonisieren. Mit Stift und Tuch bewaffnet flippen wir drei Raumschiffkartenstapel und suchen eine der Kombinationen Zahl und Aktion aus. In der Regel tragen wir dann eine zur Aktion passende Zahl auf unserer Map ein und sammeln Punkte. Man muss bei aufsteigenden Reihen Lücken lassen, da man einen Systemfehler erzeugt, wenn man unter den drei Zahlenoptionen keine passende Zahl eintragen kann. Und dann kann die Mission auch mal schnell beendet sein.
Die Grundregeln sind mittelkomplex, mit den spezifischen Regeln für das Abenteuer wird es dann aber schon komplexer. Man muss schon etwas Zeit mitbringen, um die Regeln richtig zu verstehen. Das beiliegende Regelwerk wich bei uns dann auch vom Regelwerk im Web leicht ab. So ist z.B. in Kapitel 4 beschrieben, dass man ALLE Ressourcen einer Fabrik für den Bonus umkreisen muss, während es im Web dann nur die ersten 8 von 14 sind. Und so kann man es überhaupt auch nur schaffen.
Im Grunde spielen wir kooperativ und „in der Regel“ muss nur ein Spieler das Missionziel erreichen. Wer aber dann mehr Punkte macht ist hinterher weiterhin Kapitän und kann Einfluss auf den Verlauf der Geschichte (also welche Zusatzziele als nächstes kommen) nehmen.
Die Kampagne schaffte eine Story um die einzelnen Abenteuer und das Gesamtspielerlebnis ist schon beeindruckend. Wenn man alle acht Abenteuer gespielt hat ist es aber noch lange nicht vorbei. Die Story zieht einen weiter in den Bann und wir ändern mit dem weiteren Zusatzmaterial die Spielflächen mit Zusatzkarten. Es gibt auch eine Solokampagne, die ich allerdings nicht getestet habe. Zu zweit ist das Spiel sehr gut geeignet, bei den bis zu sechs Spielern kann es dann schon langatmig werden. Auch wenn alle zeitgleich auf ihrem Spielplan spielen muss man sich immer mal wieder zu Regelfragen abstimmen.
Fazit:
Eine Stunde für ein Abenteuer sollte man schon einplanen, und die Lese- und Verstehzeit auch mit berücksichtigen. Ein forderndes und in Erinnerung bleibendes Kampagnenspiel.
Stubenscore: 9,0 / 10
Brettspiel (getestet)
Spannendes Konzept! Cool, was auf augenscheinlich kleinem Volumen in dem Spiel steckt.
Ich mag ja Kampagnen-Spiele und im Coop funktioniert das sicher auch gut, wenn es nicht allzu viel Text ist, den man „vorlesen“ muss. Ein Tainted Grail oder Sleeping Gods mit 4 Spielern stelle ich mir auch schwierig vor – da muss man schon zusammen wohnen.
Stubenzocker-Brettspiel-WG wann? (: