Kann heute ein echtes old school Rollenspiel die alte Magie erzeugen? Ein neuer Versuch.
Beim ersten wie zweiten Teil von Legend of Grimrock war ich vom Endgegner weit entfernt. Der Anfang hat mich jeweils zurück in die Kindheit versetzt, doch irgendwann wurde es repetitiv und fühlte sich nach Arbeit an. Dieses Gefühl lässt sich nun genauso auf Operencia übertragen.
Die Vorraussetzungen waren diesmal eigentlich viel besser: Operencia ist abgesehen vom seltsamen Titel sehr gepolished und spielt sich zunächst sehr entspannt. Mein erster Charakter ist erstellt, ich durchkämme blockweise und mit freier Sicht die durchaus hübsche Landschaft. Dabei löse ich kleine Rätsel und erledige rundenbasiert schön animierte Gegner. Ich und meine wachsende Party haben dabei fast zu viele Schlag- und Magiefähigkeiten. Aber keine Frage, die ersten Stunden machen wirklich Spaß.
Doch ja, wie meine Einleitung leicht geteasert hat, ändert sich das mit der Zeit. Die Schalter und Sammelrätsel kicken mich im zweistelligem Stundenbereich nicht mehr. Ich verliere langsam den Überblick über die Kampfmöglichkeiten. Ob ich den einen Schlag oder die Waffe nun um 3,5% verbessere, ist mir auch langsam egal. Zudem bin ich genervt von manchem schweren Gegner.
Es kommt der Moment, wo sich Operencia nach Arbeit anfühlt und von seiner Faszination verliert. So lasse ich es nach einem guten Drittel „erstmal“ liegen. Vielleicht kommt ja noch mal eine lange Bahnfahrt.
Stubenscore: 7 / 10
OPERENCIA - THE STOLEN SUN
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PC | XBOX | Switch (getestet) | PS4
Ja, Legend of Grimrock 1&2 habe ich auch gekauft, angespielt und aufgrund der nervigen Schwierigkeit für eine sehr lange Bahnfahrt zurückgelegt. Dort lagern auch Bards Tale IV und dieses Avatar-Ultima-Ding von Lord British. Wenn ich mal wieder Zeit habe …