Verdammt es hat mich. Welch ahnungs- und sinnloses Gewaber habe ich im Februar verzapft. Jetzt laufe ich durch Manhatten, suche Multiplayer-Mitspieler für die nächste Mission. Das bin eigentlich nicht ich.
Meine Rückkehr aus dem echten Manhatten ins virtuelle hätte ich mir kürzer und enttäuschender vorgestellt. New York ist in einem katastrophalen Zustand. Nicht nur, dass das Wetter furchtbar ist, nein, es sind auch noch die meisten New Yorker von einem seltsamen Virus befallen. Die Infrastruktur ist zusammengebrochen, Strom ist rar und neben diesem Virus wüten Banden und machen die Straßen unsicher. Mit der „Division“ der Regierung soll nun wieder Ordnung geschafft werden und ich bin dabei.
Ecke 31st und 8th geht’s in den Madison Square Garden. Ich bin Level 4 und hab mich mit ein wenig besseren Waffen und Rüstung aus dem Hauptquartier versorgt, um den fiesen Mob der Bandenketten entgegenzutreten. Und es ist nicht einfach mich durch die Horden der Gegner zu ballern. Immer wieder gehe ich in Deckung, nehme ein paar Schüsse, gehe wieder Deckung. Technisch alles einwandfrei und perfekt gemacht. Ich treffe und bekomme den Eindruck wahnsinnig clevere Taktiken dabei zu entwickeln.
Ich sammle allen möglich Kram auf, werde besser. Das Looten und Leveln löst eine seltsame Faszination aus und paart sich mit dem sehr runden Gameplay. Weiter gehts durch den Garden, auf dem Dach wird’s dann echt eng. Es sind einfach zu viele Gegner und ich fange die Mission erneut an – diesmal mit Mitspielern. Da ich mich schon prima in Garden auskenne, führe ich gefühlt die Gruppe an, bei denen es sich offenbar um noch blindere Gamer als mich handelt. Trotzdem reicht es am Ende und es stellt sich ein kleines Dark Souls-Glücksgefühl ein, nachdem der letzte Gegner besiegt ist.
Mission completed und damit zurück ins Safe House. Ausrüstung checken, Charakterfähigkeiten Leveln, Sonderaktionen belegen. Weiter geht’s in den Lincoln-Tunnel und es soll wieder schwer werden und das Ende der Mission klappt allein nicht. Diesmal sind offensichtlich nur zwölfjährige beim Matchmaking dabei und machen mich zum Mitläufer. Ein paar Minuten später ist der Tunnel frei. Respekt, Kinder!
Und so laufe ich noch weiter, egal wie schlecht das Wetter noch wird und ob es Tag oder Nacht ist. Und vielleicht traue ich mich dann auch in die Dark Zone, in dann sicherlich der schnelle PvP-Tod kommt. Bis dahin level ich noch was und schaue in den „Begleitbuch“ von Warren Merchant, der das ganze neben dem Ratgeber für die mögliche Katastrophe mit Gimmicks a la Infocom aufwertet.
THE DIVISION
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PC | XBOX ONE | PS4 (getestet)
Interessant. Ist es ein reiner Multiplayer oder gibt es auch eine Kampagne?
Es ist kein reiner Multiplayer. Man kann in der Open World alle Missionen (kann man als Story sehen), Nebenmissionen oder Encounter auch alleine bestreiten, was aber recht anspruchsvoll ist. Ich vermisse aber weder die Call of Duty-Schlauchlevel, noch irgendwelche Cutscenes mit Charakteren, die ich mir eh nicht merken kann.