A Forest
„Come closer and see – See into the trees – Find the frog – while you can“ besangen The Cure schon die epische Suche in einem Mischwald nach Lebewesen.
Das sehr erfolgreiche fast Spiel des Jahres hat einen einfachen Mechanismus: Wir ziehen zwei Karten oder legen eine Handkarten in unseren Wald aus.
Auch wenn nicht neu ist der Clou die multifunktionalen Karten. So bezahlen wir auch in Mischwald die Kartenauslage mit anderen Karten und, sofern wir die richtigen Karten nutzen, erhalten wir einen Bonus oder lösen eine Combo aus. Etwas Glück beim Kartenziehen ist dann schon dabei. Auch ist es vorteilhaft, wenn man als Spieler nicht hinter einem anderen Spieler sitzt, der die gleichen Kartenkombinationen sammelt. So sollte man also flexibel in der Strategie sein, und nicht alles auf ein Pferd setzen.
Mittelpunkt des Waldes sind die Bäume, an die wir aber an allen vier Seiten „in der Regel“ eine weitere Karten anlegen können. Thematisch ist es schon genial, dass man hier dann Vögel oberhalb und Moos und Pilze unterhalb anlegt, Tiere dagegen überwiegend links und rechts vom Baumstamm. Endlich einmal ein Spiel, wo die Spielmechanik thematisch gut umsetzbar ist. Interessant wäre, ob Entwickler Kosch hier erst das Thema oder die Mechanik für das Spielkonzept entwickelt hat.



Fazit:
Das Spielmaterial ist „nachhaltig“ kompakt in einer kleinen Schachtel verpackt. Mit 158 Pflanzen- und Tierkarten bekommt man schon eine Menge Karten und vor allem Varianz aufgrund der Kombinationsmöglichkeiten geboten. Zwei Erweiterungen sind auch schon erschienen.
Nicht zu unrecht gelangte Mischwald mit u.a. Botanicus und Bier Pioniere auf die Empfehlungsliste zum Kennerspiel des Jahres 2024, welches dann letztendlich E-Mission wurde. Ein wirklich tolles Spiel, auch wenn man als Stratege sich vermutlich leicht im Web über Wahrscheinlichkeiten informieren kann, mit welcher Kombination/Taktik man die höchsten Siegpunktecombos hat. Interessant ist auch, dass das Spielende zufällig nach ziehen der dritten Winterkarte erfolgt, die alle im letzten Drittel des Spielstapels reingemischt sind. Dadurch variiert die Spieldauer von 60 bis 90 Minuten, abhängig natürlich von der Spieleranzahl und Grübelphasen. Man sollte also irgendwann nicht zu hoch pokern, was man alles noch in seinem Wald unbedingt braucht.
Abschreckend ist leider die Endwertung, bei der man dann wirklich Zeit braucht, um alle Punkte zu finden. Die inzwischen erhältliche App zum Punktezählen funktioniert leider noch nicht so gut, so dass wir dann weiterhin lieber selber zählen.
Auch wenn die neuen Bäume, Gewächse und Tiere vermutlich keine Innovation bringen, würde ich gern mal die Erweiterung testen
Stubenscore: 8,0 / 10
Brettspiel (getestet)
Finales Zusammenzählen ist ja nicht mein Lieblingskonzept, aber die Mechaniken sind schon clever. Was als Kinderspiel anmutet, hat doch schon eine gewisse Tiefe und erinnert an die Weiße Burg, bei der ich etwas mehr Glück am Ende hatte als jetzt hier im Wald. Zieht man hier ein Glühwürmchen mehr, sieht die Welt schon anders aus.
Persönlich sprechen mit Aliens mehr an als Schmetterlinge, aber es ist schon ein schönes Spiel.
Ein Overload an Möglichkeiten, Kombinationen und Synergien … und da die diebischen Elster-Spielkameraden rund um den Tisch stets „meine“ Karten mopsen, muss man die Strategie auch noch ständig anpassen. Mein Hirn ist am Limit. Wunderbar PS.: ich muss jetzt wohl alle Erweiterungen kaufen. Auch die sicher kommende „Klethandu Forrest“ mit Alien-Eiern.