Tainted Grail (Brettspiel)

Zwischen Faszination und Frust.

Habe jetzt über 30 Stunden in Avalon verbracht, die Zeit der Youtube Regelerklärvideos mal nicht mitgerechnet. Avalon ist düster und weit entfernt von der Fantasy, bei der auch mal ein Barde ein fröhliches Lied anstimmt oder einen ein Kobold freundlich anlächelt. Avalon ist dunkel, voller Elend, Tod und Verderben. Was hier Krzysztof Piskorski an düsterer Atmosphäre aufbaut und optisch präsentiert ist einzigartig.

An uns liegt es nun das Reich Avalon von der dunklen Wyrdness zu befreien, in dem wir die Menhire wieder auferstehen lassen, die ein wenig Licht und Schutz in der dunklen Welt bieten. Wir reisen dabei von Gebiet zu Gebiet, erkunden die Welt, kämpfen gegen Monster, lösen Begegnungen durch Diplomatie oder lösen Rätsel. Im Stile der guten, alten Jackson/Livingstone Fighting Fantasy lesen wir uns durch das „Buch der Entdeckungen“, das uns eine sehr gut geschriebene Geschichte erzählt. Entscheidungen in diesem Buch sind unter anderem auch von unseren Charakterwerten abhängig, so dass wir im Laufe der Geschichte angehalten sind, mittels Backtracking an gleiche Stellen mit verbesserten Werten zurückzukehren, um einen anderen Weg gehen zu können. Backtracking oder Grinding wird ebenfalls nötig, um an den Orten im Spiel notwendigen Ressourcen, wie Nahrung, Ansehen, Reichtum oder Magie zu bekommen.

Die Kämpfe werden im Gegensatz zur Fighting Fantasy nicht durch das reine Würfelglück entschieden, sondern mittels eines cleveren Deckbuilding-Strategiespiels, bei denen wir die Begegnungen durch cleveres Aneinanderlegen auflösen. Diplomatiebegegnungen werden durch ein sehr ähnliches System ebenfalls abgewickelt, so dass es durchaus motivierend ist, seine beiden Kartendecks (Kampf und Diplomatie) zu verbessern.

Tainted Grail ist hart. Egal, ob man es solo oder im kooperativ spielt, sollte man seinen eigenen Weg wählen, um Spaß mit dem Spiel zu haben. Eine falsche Entscheidung oder ein schlechtes Würfelergebnis, kann schnell zu Frustmomenten führen – der Tod oder auch der Wahnsinn sind immer nah. Auch das Haushalten mit den lebensnotwendigen Ressourcen im Spiel, kann schnell zur Herausforderung werden. Ein Upgrade des Regelwerks hat hier ein wenig vom Grind genommen, ohne dass Tainted Grail dadurch wirklich wesentlich einfacher wird.

Nach gut der Hälfte des Abenteuers lege ich eine Rast in Avalon ein.

Stubenscore: 8 / 10

Die Menhire legen Felder frei. Nach einigen Runden „erlöschen“ sie wieder und die Welt um sie herum löst sich auf. Das Spielmaterial ist einfach schön.
Das Buch der Entdeckungen und mein Speicherblatt.
Ein Kampf. Mein Gegner hat schon zwei Treffer eingesteck. Jetzt eine gute, weitere Karte anlegen und weg ist er.
Mein Charakter ist schon recht weit, wichtig immer meine Bewegung, meinen Schaden und meine Furcht im Auge zu haben.

TAINTED GRAIL
https://awakenrealms.com/games/awaken-realms/tainted-grail

BGG
Brettspiel (getestet)

2 Gedanken zu „Tainted Grail (Brettspiel)

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