Welcome to hell!!
Frisch von der Spielemesse in Essen stürzte mich dieses Choose-Your-Own-Adventure-Buch in einen der härtesten Kämpfe des zweiten Weltkriegs. In der Rolle eines polnischen Fallschirmjägers der 1. unabhängigen Fallschirmbrigade, der hinter feindlichen Linien abgesetzt wird, sehe ich dem sicheren Tod entgegen. Wir wissen, dass die Operation „Market Garden“ Ende September 1944 nicht zu den erfolgreichsten der Alliierten gehörte, also bin ich auf alles gefasst.
Die ersten Seiten im Buch erklären ein paar Spielmechaniken, die recht einfach gehalten sind. So gibt es drei Skillwerte und die Möglichkeit Moralpunkte einzusetzen. Und auch wenn es eine würfelbasierte Kampfmechanik im Spiel gibt, so stehen moralische Entscheidungen eher im Vordergrund. So kann ein früh getroffener Entschluss auch mal zwischen Leben und Tod entscheiden, wobei es keine unvorhersehbaren Schicksale a la Jackson/Livingstone gibt. Die Auswirkungen meiner Handlung scheinen immer logisch und nachvollziehbar – und ich erwische mich, wie ich nachschaue (ohne zu Schummeln), ob eine offensichtliche Fehlentscheidung wohl zum Ableben führen würde. Dabei gibt es nicht den einen, richtigen Weg – unser polnischer Protagonist kann durchaus verschiedene Enden er- und überleben.
Positiv auch, dass die Geschichte sehr gut strukturiert und vor allem fesselnd geschrieben ist. Man will einfach wissen, wie sich das Schicksal von Marek Zadrozny entwickelt und ob er der Hölle des Kampfes um die Brücke von Arnheim entkommt. Zuletzt noch ein Lob an die historische Nähe, denn auch wenn der Hauptcharakter fiktiv ist, so sind die tatsächlichen Ereignisse der Tage authentisch wiedergegeben.
Stubenscore: 8 / 10






Mit Ian Livingstone und Steve Jackson hat dieses Genre vor 44 Jahren seinen Anfang genommen und deren Erstwerk wurde ja auch für die Computer umgesetzt. Aktuell wird eine neue Brettspielumsetzung geplant, das wäre doch was für playermichi.