Krieg der Welten: Die zweite Welle

Endlich mal wieder Aliens.

Das Buch Krieg der Welten (The War of the Worlds) aus dem Jahr 1897 von H.G. Wells wurde inzwischen vielfach neu interpretiert. Bekannt ist hier sicherlich das 1938 von Orson Wells als Hörspiel im Radio gewählte Szenario eines Angriffs der Marianen auf die USA, welches 30% der Amerikaner für real interpretierten und es somit zu einer gewissen kurzfristigen Panik kam. In zahlreichen Filmen und einer Serie wurde es auch visuell umgesetzt.

Bei Steven Spielbergs Verfilmung 2005 retten die Stars (Tom Cruise, Tim Robbins) uns vor den Aliens.
2025 versucht Amazon mit einer eigenen Interpretation und Ice Cube in der Hauptrolle zu punkten. Hier sind die Aliens scharf auf Daten und ein Amazon-Paketbote rettet die Ex-Frau von Ice Cube. Den Film muss man nicht sehen.

Bei dem asymmetrischen 2-Personen-Brettspiel von Denis Plastinin knüpfen wir ganz klassisch an die Originalstory an. Marsianer landen erneut auf der Erde in England und wollen uns vernichten. Wir gewinnen, wenn wir den Aliens 30 Schaden zugefügt haben. Die Kolonisten vom Mars müssen versuchen, alle Zivilistenmarker zu entfernen. Jeder Spieler hat hierbei sein eigenes Deck und entsprechende Karten, um sein Ziel zu erreichen: Aktionskarten, Gebäudekarten und Truppenkarten. Einige haben einen Soforteffekt (z.B. Truppenbewegung), manche sind sehr stark und müssen nach dem Ausspielen aus dem Spiel genommen werden. Das Spiel verbindet hierbei den Deckbuilding-Mechanismus mit Area-Control-Elementen.

Schnell aufgebaut, auch in der günstigen Version mit wertigem Material
Als Marsianer starte ich mit einem Ufo und einem Dreibein. Die Erdenmenschen sind mit ihren braungraue Holzklötzchen nicht so hübsch.
Fünf Handkarten zieht man je Runde. Bei vielen Karten gibt es mehrere Optionen, sie zu spielen. Bei den stärksten Aktionen muss man sie hinterher aus dem Spiel nehmen.
Fünf Karten sind immer in der Auslage und können mit Ressourcen gekauft werden. Die Preise stehen oben rechts. Bevor man gute Karten kaufen kann, muss man gute Ressourcenfabriken (z.B. Plasmarektor links) erwerben. Tipp: Nicht jede Karte, die man kaufen kann, ist hilfreich und verstopft das Deck.
Mit 5 Ressourcen (die Kreismarker) habe ich ein ausreichendes Grundeinkommen, um gute Karten zu kaufen.

Fazit: 

Mit einer Stunde Spieldauer bietet sich an, sofort eine zweite Partie mit verteilten Rollen anzuschließen. Aber wie auch bei anderen moderneren asymmetrischen Zwei-Personen-Spielen (z.B. Kelp) stellt sich die Frage nach dem Langzeitspielspaß. Für einen Abend ist der Krieg der Welten aber eine gute Unterhaltung mit atmosphärischen Momenten. Häufig hört man, dass die Aliens im Vorteil sind. Das können wir nicht bestätigen. Die Seiten sind ziemlich gut ausgeglichen. Wenn man es günstig erwerben kann: Die Kickstarter-Version mit 3D-Modellen sieht schon schick aus.

Stubenscore: 7,4 / 10


KRIEG DER WELTEN: DIE ZWEITE WELLE

BoardGameGeek

Spieledatenbank Luding

Brettspiel (getestet)

3 Gedanken zu „Krieg der Welten: Die zweite Welle

  1. Spannendes Setting und die ganze H.G.Wells Geschichten waren immer richtungsweisend. Ob The Time Machine oder The Invisible Man, er war schon ein Phänomen. Muss mir War of the Worlds nochmal ansehen, aber nicht die Ice Cube Version.

  2. Richtungsweisend und bahnbrechend … irgendwie hat mich Krieg der Welten trotzdem nie so richtig getoucht (also bis auf die großartige ZDF-Ferienprogramm-Serie „die dreibeinigen Herrscher“, die seeehr lose an War of the Worlds angedockt ist). Grundsätzlich finde ich solche asymmetrischen Duell-Spiele spannend … vor allem, wenn jede Seite denkt sie sei eigentlich unterlegen (:

    1. Ich hab ehrlich gesagt Krieg der Welten gar nicht mehr so im Kopf, aber träume halt noch von der Zeitmaschine oder dem Unsichtbaren.

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