Braucht man das?
Acht Jahre nach Grand Austria Hotel erschien 2023 eine Roll & Write – Variante. Der Großteil der Regeln und das Spielgefühl werden gut eingefangen. In sieben Runden nutzen die Spieler jeweils zwei der 10 bis 14 Würfel (abhängig von der Spieleranzahl) und bereiten Zimmer vor, belegen diese mit Gästen, haben immer die Kaiserleiste im Blick und achten auf ihr Geld und wie man durch das Personal Boni und Siegpunkte erzielen kann.



Die Spieldauer ist mit 30-40 Minuten gar nicht so lang, denn man spielt jeweils 2 Würfel in 7 Runden, man hat also 14 Aktionen. Aber beim Belegen der Zimmer oder Freischalten von Personal werden oft weitere Aktionen ermöglicht, so dass sich hier Kombos ergeben. Und hierin besteht die strategische Komponente, denn dies sollte man schon immer mit einplanen. Abwechslung ist auch garantiert, da es jeweils acht Hotelpläne und Personalstreifen gibt und somit jedes Spiel anders ist. Da die Spieler unterschiedliche Pläne/Ziele haben, besteht die Interaktion auch darin, dass man die Gegner lesen muss. Was sie wohl am besten gebrauchen könnten, wie kann ich deren Aktion am besten verhindern?


Fazit:
Virginio Gigli und Simone Luciani sind durch das Mutterspiel Grand Austria Hotel und aber auch zahlreiche weitere Spiele bekannt, von denen noch viele auf meiner Whish-List stehen. Warum sie diese Version gemacht haben und ob man das Spiel braucht?
Die Vorteile der Roll & Write – Variante sind die kurze Spieldauer, die leicht und schnell erlernbaren Regeln sowie die Möglichkeit, es als Reisevariante mitnehmen zu können. Bleibt in der Sammlung, kommt bald wieder auf den Tisch oder in den Reisekoffer. Vielleicht für einen Wien-Trip.
Stubenscore: 7,7 / 10
HOCHSAISON: GRAND HOTEL ROLL & WRITE
Brettspiel (getestet)
Ich mag sowas, auch wenn das Hotelgewerbe nicht mein Lieblingssetting ist.
Hätte allerdings mehr Interesse an der „richtigen“ Version und bin eher gerade auf „pimp your boardgame“ mit schöneren Materialien. Wirklich die Frage, wer wirklich eine einfachere Version eines besseren Vorbilds braucht.
Für die kleine Nische von Brettspielen für unterwegs in der Bar oder am ICE-Tisch kann ich da nix Falsches dran finden. Und mit Filzern herumkritzeln bringt mir auch eine nicht näher bestimmte Befriedigung bei Spielen. Hätte nix auszusetzen.