Tainted Grail – Kings of Ruin

Zurück nach Avalon

Das erste Tainted Grail umschrieb ist aus Mischung aus Faszination und Frust. Nach den Erweiterungen für das erste Abenteuer ist nun mit Kings Of Ruin ein eigenständiger zweiter Teil erschienen.

Krzysztof Piskorski hat sich dem Thema Frust angenommen: das Grinden nach Ressourcen ist quasi nicht mehr vorhanden, das Würfelglück ist reduziert und es gibt auch spürbar weniger unvorhersehbare, schlechte Entscheidungen im Storybuch. Zumindest was meine ersten gut zehn Stunden angeht.

Die Mechanik der Diplomatie und Kämpfe hat mir bereits im Original gefallen und wurde im Nachfolger nur leicht optimiert. Auch, dass die Kartenregionen, die man Kapitel für Kapitel durchspielt, strukturierter sind, verbessert den Spielfluss.

Was neben kleineren Veränderungen jedoch in Kings of Ruin nochmal eine Schippe drauflegt, ist das Storytelling. Die Geschichte und die Entscheidungen, die man darin trifft, ist runder und ausgefeilter. Das ein oder andere Mal war ich positiv über die Auswirkungen meiner vorherigen Entscheidungen überrascht. Diese Wegpunkte werden spieltechnisch im Spielsystem über Items oder das Setzen von Häkchen markiert – das erfordert ein wenig Notizarbeit, aber es lohnt sich, wenn dadurch tatsächlich die Story beeinflusst wird.

Und letztendlich besticht Tainted Grail durch seine Atmosphäre. Die Materialien sind schön, die Bilder im Storybuch einfach stimmig. Dazu kommen gut geschriebene Texte, die mit der Begleit-App hervorragend vertont sind.

Man kann sich in Tainted Grail Kings of Ruin viele dutzende Stunden verlieren, auch wenn es letztendlich nur „mehr vom Gleichen“ ist. Das nimmt ein wenig von der ursprünglichen Faszination, aber für Neueinsteiger ist es ein rundes, episches Erlebnis. Denn letztendlich macht Kings of Ruin in jeder Hinsicht seine Sache noch besser als der Vorgänger.

Stubenscore: 8,5 / 10

Die neuen Charaktere spielen sich frisch unterschiedlich.
Die Menihre erleuchten die Welt, bedürfen aber nicht soviel Pflege, wie im ersten Teil. Weniger Grind tut der Story gut.
Das Storybuch ist noch dicker als bei Fall of Avalon. Und jetzt auch mit versteckten Texten.
Die Tischpräsenz ist riesig, aber man kann einen Encounter auch mal auf einem kleinen Nebentisch durchspielen. Die Story wird hervorragend auch durch die App vorgetragen.

TAINTED GRAIL - KINGS OF RUIN
Tainted Grail: Kings of Ruin
BGG

3 Gedanken zu „Tainted Grail – Kings of Ruin

  1. Naja, was „riesige Tischpräsenz“ ist, werde ich später hier mal berichten.
    Aber ich glaube, dass ich Tainted Grail eher zu zweit spielen würde. Bin auch nicht so der Solospieler. Sind das so einzelne Kapitel, kann man da einsteigen oder ist es ein Riesenwerk (welches Du nie beenden wirst).

    1. Sehe das eher als Solospiel. Es ist halt ewig lang und hat viel Text. Und wahrscheinlich spiele ich eher BG3 nochmal durch, mal schauen.

  2. Auf jeden Fall, eine tolle Tischpräsenz (: … und alles andere scheint vollständig die Knöpfe von playermichi zu drücken. Das würde ich auch spielen wollen (irgendwie kann ich mich nur exakt nie zu Single Player Spielen aufraffen)

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