Ein Würfel-Klassiker.
Das Spiel des Jahres 1993 gab es unter dem Namen Perudo oder Dudo schon seit ca. 1800, bevor es Richard Borg 1987 unter Liar’s Dice und dann 1993 untern dem Namen Bluff in Deutschland zu einem echten Klassiker machte. Ansonsten ist Borg bekannt für eine Reihe Kriegssimulationen, wie Memoir’44, Battle of Britain oder BattleLore.
Die Regeln von Bluff sind da schon sehr viel simpler und bringen in Runden bis sechs Personen viel Spaß:
Die Spieler würfeln verdeckt je fünf Würfel mit den Ziffer 1-5 und einem Joker. Dann behauptet Spieler 1, wieviele Zahlen oder Joker insgesamt im Spiel sind. Der nachfolgende Spieler muss „überbieten“ (höhere Zahl, mehr Würfel, Anzahl Joker) oder den vermeintlichen Bluff anzweifeln. Zweifelt er zu recht an, dann muss der Bluffer die Differenz an Würfeln zur richtigen Anzahl abgeben. Andersrum muss, sofern falsch angezweifelt wurde, der Zweifler die Differenz an Würfeln abgeben.
Und so scheidet ein Spieler nach dem anderen aus. Wer zuletzt noch im Spiel ist hat gewonnen.
Fazit:
Rein mit Wahrscheinlichkeiten zu arbeiten hilft nicht immer. Man muss die Mitspieler schon lesen lernen. Wer blufft immer? Wer wird rot? Wer kann nicht lügen? Ein garantierter Spaß, auch 30 Jahre nach der begehrten Auszeichnung zum Spiel des Jahres. Da gehen immer ein paar Runden, auch wenn einige Spieler nach dem Ausscheiden dann zugucken müssen. Aber eine Runde dauert keine 10 Minuten und die nächste kann beginnen. Bleibt immer in der Sammlung.
Stubenscore: 7,5 / 10
Brettspiel (getestet)
Ok die Verbindung zu Memoir44 kommt überaus überraschend (: Bluff hatte ich tatsächlich früher mit einigem Spaß gespielt und nun schon jahrzehntelang nicht mehr gesehen. Jetzt bin ich gleichermaßen fasziniert wie abgestoßen von dem schrottigen 90er Design.
Sicher ganz nett auch als Kneipenspiel. Interessant, dass Borg dann in eine ganz andere Richtung gegangen ist. Seine Zweispieler-Kriegsspiele würden mich mehr reizen als sein Erstlingswerk.