Star Wars Outlaws

Mission Impossible

Es hagelt wieder Kritik an Ubisoft. Die Story könnte besser inszeniert sein, zwei der fünf Planeten haben nur eine Stadt, die Weltraumsequenzen sind aufgesetzt, das Schleichen ist nicht so gut wie bei Splinter Cell, bei Uncharted ist das Klettern besser umgesetzt, bla bla bla. Man kann mit der Erwartungshaltung einfach nicht gewinnen.

Ja, Outlaws ist in keiner seiner Facetten großartig und gewinnt keinen Kreativpreis. Es gibt bessere Stealth-Spiele, bessere Shooter oder Weltraum-Abenteuer – aber es ist auch in keinem seiner Teile schlecht. Für mich scheitert es keineswegs darin, wie viele andere behaupten, eine faszinierende offene Star Wars-Welt abzubilden.

Ich bin wahrlich kein Fan der Filme, konnte aber letztens Gefallen an The Mandalorian uns seiner dunklen Atmosphäre gewinnen. So entschied ich mich gar für die Vorbestellung und die teurere Early-Access Version und konnte als Halbkriminele Kay Vess in die Welt von Star Wars abtauchen. Zusammen mit meinem Sidekick Nix, der an die tierischen Helfer bei Far Cry erinnert, schleiche und ballere ich mich durch diverse Missionen. Das ich bei einigen Missionen mein Ansehen bei verschiedenen Clans durch meine Entscheidungen beeinflusse, gefällt mir als Idee ganz gut – ja, “neu” ist das auch nicht und hat keinen schwerwiegenden Impact auf die Story, aber nett ist es schon.

Für mich liefert hier Ubisoft, bzw. das Studio Massive Entertainment aus Schweden (Avatar, The Division), ein wirklich gutes Open World-Spiel. Ich mag, dass ich nicht wie üblich eng an die Hand genommen werde. So gehe ich ein Missionsareal an, ohne wirklich eine Wegfindung zu haben. Das bringt Trial and Error und natürlich auch Frust, lässt mir aber auch die Entdeckung. Ich suche mir Verstecke, Kletterwege, den einen oder anderen Lüftungsschacht selbst: nur die Richtung meines Endziels wird mit jeweils angezeigt.

Ein großes Lob habe ich zudem für die Konfigurierbarkeit von Outlaws. Die Einstellungen reichen von der Größe der Bildschirmtexte, über die detaillierte Konfiguration der Schwierigkeit bis hin zum Abschalten von Minispielen beim Öffnen von Türen und Schlössern. Wer Türen mit einem Rhythmusspiel öffnen will, bitte sehr – ich brauche es aber nicht.

Und so mag ich die Erkundung, die recht abwechslungsreichen Missionen und die schöne Atmosphäre.  Outlaws ist auch audio-visuell wirklich ansprechend und zieht mich Stunde und Stunde in seine Welt, die ich versuche entspannt zu erkunden. Vielleicht ein Manko, dass andere Spielekritiker wegen später Testmuster sich schnell durch die Hauptstory stressen mussten, ohne die Welt wirklich erleben zu können.

Stubenscore: 8,5 / 10

Auch als Nicht-Fan hat das Setting was.
Schleichen, Schwingen, Ballern. Solides Gameplay in schönem Setting. Wo muss ich nur lang?
Es gibt einige Entscheidungen, die mein Ansehen bei Fraktionen ändern.
Der Weltraum. Es gibt einige, gar nicht mal allzu leichte, Gefechte. Solide gemacht sind die allemal.
Kein schlechtes Kartenspiel. Auf BGG würde es sicher auf 7,0 kommen.
Ich steige vom Gleiter ab und begebe mich in eine Uncharted-Passage.
Jeder der “nur” 5 Planeten hat seine eigene Atmosphäre.

STAR WARS OUTLAWS
Star Wars Outlaws™ für Xbox, PS5, PC und mehr | Ubisoft (DE)
PC | | XBOX | PS5 (getestet)

4 Gedanken zu „Star Wars Outlaws

  1. Mit AAA Action Games der großen Studios bin ich seit Jahren durch und übersättigt (Ubisoft und EA vorne weg). Das getoppt mit dem bis zur Unkenntlichkeit gemolkenem Star Wars Franchise (Andor ist die eine strahlende Ausnahme für mich, während The Mandalorian mich mächtig verärgert hat)… und für Schleichen fehlt mir die Geduld (me like dakka dakka dakka). Sprich: das Spiel würde ich nicht für Geld und nicht mit der Beißzange anfassen. Das gesagt: die Screenshots und dein Text drehen meine Meinung etwas. Das gezeigte Worldbuilding, die Customierbarkeit und so etwas wie ein ausgewachsenes Kartenspiel im Spiel deuten auf etwas Liebe vom Studio hin!

    1. Ubisoft und EA sind ja Publisher und dahinter sind ja Studios, die vielleicht gute Sachen machen und es heißt dann immer direkt AAA und Ubisoft-Formel. Aber keine Sorge: das Spiel hat genug Bugs, um es zumindest auf AA runter zu bringen.

  2. Über die letzten Jahrzehnte gab es zahlreiche Star-Wars-Computerspiele und ich irgendwie reizen ich die mich alle nicht, ob X-Wing, Rebel Assault oder auch die ganzen neuen. Auch ein Star Wars Unlimited interessiert mich als TCG gar nicht. Irgendwie störte mich schon immer das Abmelken der Fans durch George Lucas und der Verkauf der Marke an Disney machte es nicht besser.

    Bei Star Trek ist das natürlich ganz anders. Aber vielleicht mag man als Star Trek-Fan einfach nicht solche Königinnen-Geschichten. Und den Blecheimer fand ich auch albern.

    Aber davon mal abgesehen sieht das Spiel toll aus und schafft Atmosphäre. Mir fehlt nur die Zeit für so ein Projekt.

    1. Ich bin auch echt kein Fan und hab die Filme nicht zu Ende geguckt. Outlaws ist zumindest bis jetzt Jedi- und Prinzessinnen-frei und ich spiele keinen übermächtigen Helden.
      Zeit ist ja so ne Sache, die man unterschiedlich auf Videospiele oder Spiele mit Steinen oder Bohnen verteilen kann 😊

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