Uwe’s erster Klassiker
Uwe Rosenbergs Klassiker von 1997 erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit und das Beispiel „Familie Bohnanza“ zeigt, dass man mit einer Idee / einem Spiel und millionenfachen Verkäufen als Spieleentwickler wirtschaftlich unabhängig werden kann. So sagte Uwe Rosenberg schon 2007 bei Cliquenabend, dass er von Bohnanza gut leben kann und er sich somit der Entwicklung von komplexen Spielen widmen kann. Mit denen wird er aufgrund der geringen Verkaufszahlen nicht reich. Damals entwickelte er gerade Agricola und dachte wohl nicht an den Erfolg. Landwirtschaftliche Themen scheinen Uwe aber zu liegen.
Bohnanza, wie auch seinen anderen Spielen, merkt man an, dass er Statistiker ist. Bei der Umsetzung der Spielmechanik berät er sich mit guten Illustratoren (in diesem Fall Björn Pertoft) und er stimmt sich zum Szenario ab. Uwe Mölter von AMIGO hatte die Idee mit den Bohnen, Uwe Idee mit dem Szenario „Kolchose“ noch im Prototyp wäre vielleicht nicht so erfolgreich geworden.
Was ist das besondere an Bohnanza: Als 3-5 Bohnen-Bauern bringen wir unsere Handkarten (8 Sorten Bohnen) auf die zwei Baufelder aus. Wir dürfen hierbei immer nur zwei Sorten gleichzeitig sähen, so dass wir gezwungen sind, viel zu früh zu ernten. Mehr gestapelte Bohnen bringen natürlich mehr Geld. Alternativ kann man handeln oder Bohnen verschenken. Komplizierter wird es, weil wir unsere fünf Handkarten in der Reihenfolge ausspielen müssen, in der wir sie aufgenommen haben. Wir müssen also auch strategisch planen, welche Handkarte wir frühzeitig verschenken oder tauschen, damit im nächsten Zug die richtige Bohne vorne ist. Nachdem der Nachziehstapel dreimal verbraucht wurde ist das Spiel nach ca einer Stunde beendet.
Neben ca. 50 Erweiterungen und Varianten für das Kartenspiel gibt es auch ein Würfelspiel, Computerspiele oder ein Fanbuch.
Fazit:
Durch die Handelskomponente sind alle Spieler immer mit im Spiel. Mal sehen, welche Spiel von Uwe als nächstes getestet wird.
Stubenscore: 7,5 / 10
Brettspiel (getestet)
Flashback zurück in die 90er – neben Catan und Carcassonne waren die Bohnen Ende des Jahrzehnts überall in den Regalen der Spielzeugläden. Ich glaube es auch gespielt zu haben. Hinterließ bei mir allerdings keinen bleibenden Eindruck. Bin aber gespannt wie die Rosenberg-Saga weitergeht !
Kann mich da weder an volle Regale mit Bohnenspielen noch daran erinnern, dass ich es gespielt habe. Der Uwe hat schon einiges an Output geliefert. Vielleicht sehen wir ihn ja in Essen.
Ich kann mich noch sehr gut an das Spiel erinnern auch wenn es schon über 25 Jahre her ist. Vielen Dank für die Bewertung, das Spiel und seine Nachfolger sollten unbedingt wieder auf den Tisch kommen. Schöne Illustration.