My City (Brettspiel)

Mehr als Tetris?

Zu Dr. Reiner Knizia wurde schon zu seinem aktuellen Mlem etwas geschrieben und es ist schon erstaunlich, wie abwechslungsreich und erfolgreich seine Spiele sind. My City wurde zurecht zum Spiel des Jahres 2020 nominiert, gewonnen hatte allerdings Pictures. Es ist für zwei bis vier Personen konzipiert, es gibt also vier Sätze an Material, dass man einmal benutzen kann. Man findet auf dem Sekundärmarkt somit auch viele Packungen für „zwei Spieler“, da es schon einmal mit zwei Personen gespielt wurde. Da kann man gern zugreifen, denn zu zweit funktioniert My City sehr gut.

Worum geht es? In acht Kapiteln zu je drei Runden entwickelt sich unsere Stadt weiter. Die Regeln und auch die Spielwelt ändert sich hierbei ständig. So kommen im Laufe der Entwicklung der Stadt Kirchen, der Bergbau, die Industrialisierung oder die Eisenbahn hinzu. Und wir kleben und überkleben unsere Spielwelt nach bestimmten Vorgaben. Manchmal kann man nach seinen Präferenzen Einfluss nehmen. Insbesondere wenn man eine Runde gewonnen oder verloren hat, denn dann muss/darf man seine Landschaft mit guten Bäume oder schlechten Steine ergänzen. Zurückliegende Spieler werden also mit guten Verbesserungen zurück ins Spiel geholt.
Jeder Spieler hat seinen eigenen Spielplan, Stadtname, 24 Gebäudeteile und seine Punkteleiste, auf der der Gesamtspielsieg (Fortschrittspunkte) dokumentiert wird.

Die Runden beginnen mit einem leeren Spielfeld. Wir ziehen eine Karte und alle Spieler legen das abgebildete Gebäude Tetris-mäßig an. Der Wald und das Gebirge darf nicht überbaut werden. Begonnen wird das Wachstum der Stadt am Fluss, weitere Plättchen müssen benachbart angelegt werden. Und wir werden bis zum Ende der Runde uns über falsch gelegte Plättchen ärgern bzw. der Besitzer der Gegnerstadt freut sind.

Das Extramaterial zu den 8 Kapiteln ist in verschlossenen Umschlägen.
Eine Kirche wird aufgedeckt. Besonderheit: Man muss sie setzen, muss also einen Platz finden. Und am Spielende erhält man (bei dieser Kirche) 3 Punkte, wenn man angrenzend alle drei verschieden-farbige Gebäude angelegt hat.
Mit jedem Kapitel gibt es ein Regelblatt mit den Neuerungen des Kapitels und zu den drei Runden in dem Kapitel…
… und es gibt immer viel zu überkleben.

Am Ende jeder der jeweiligen 24 Spielrunden hat der Spieler gewonnen, der die meisten Punkte auf der Zählleiste ausgemalt hat. Die Punkte erhält man für noch sichtbare Bäume (+1), Steine (-1), Gebäudebau, auf dem man verzichtet hat (-1) und diverse Sonderfunktionen, die sich mit den Kapiteln ändern. Der Gewinner erhält dann 2 Fortschrittpunkte, die man aber auch anders erhalten kann. Insgesamt gewonnen hat der Spieler mit den meisten Fortschrittspunkten nach 24 Spielen.

Endstand einer der 24 Runden. Da im Laufe der Zeit jeder Spieler seine Landschaftkarte anders modifizieren darf/muss, sind die Tetris-Ergebnisse sehr unterschiedlich.

Fazit:

Ein tolles Familien-Legacy-Spiel, bei dem die Komplexität stetig steigt. Ein Kapitel zu drei Spielen dauert zu zweit ca. eine Stunde. Wenn man es nicht durchsuchtet freut man sich nach acht Spieleabenden auf My Island, dem Nachfolger. Da sind wir wieder dabei.

Stubenscore: 9 / 10


MY CITY
BoardGameGeek

Brettspiel (getestet)

2 Gedanken zu „My City (Brettspiel)

  1. Schon wieder lese ich einen Test über ein Spiel auf meiner nach oben offenen Wishlist – toll, dass das Spiel bei Dir zündet! Ich finde das grundsätzlich stark, wenn ein Spiel mit der zunehmenden Erfahrung der Spielenden mitwächst … und man noch in Runde 11 sehen kann, was man in Runde 1 gemacht hat.

  2. Der Name My City ist sehr gut gewählt. Meine Stadt entwickelt sich und ist ist eine Abenteuerreise durch die Zeit. Da ich sehr gerne Tetris gespielt habe, kam auch noch eine andere schöne Erinnerung mit in die Atmosphäre. Ich hätte gerne noch weitere Abenteuer in meiner Stadt erlebt. Schön, dass das Spiel auf der Rückseite auch nach Ende noch weiter genutzt werden kann. Ich freue mich schon, dass ich mit den verbliebenen 2 Sets noch einmal eine Reise in einer neuen Stadt erleben kann. Das Spiel ist sehr gut durchdacht und hat mit seinen Belohnungen am Ende der Runde einen sehr schönen Kniff gefunden, bei einer verlorenen Partie einen Vorteil zu bekommen, der einem in den nächsten Runden tatsächlich auch mal den Siegerpunkt bringt.
    Ich kann das Spiel sehr empfehlen, aber Vorsicht- SUCHTGEFAHR. Das schöne ist das es mal eben zwischendurch gespielt werden werden, es ist schnell aufgebaut und schon geht es los. Auch alle 3 Spiele eine Kapitels haben einen zeitlichen Rahmen, der es ermöglicht, meine Stadt zeitnah weiter auszubauen. Mit my Island als Fortsetzung ist für weitere Abenteuer gesorgt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Verwandte Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben