Microsoft Flight Simulator

Schnell eine neue Grafikkarte besorgen, 170GB freischaufeln (und runterladen) und die Welt liegt einem auch dank Bing Kartenmaterial zu Füßen.

1982 kam der erste Flight Simulator von Microsoft. Mit einer Cessna ging es in Pixelgrafik über Chicago, Seattle, LA, Boston und New York. Schon damals war die Steuerung komplex und die Tastaturbelegung vielfältig. Trotzdem hat man sich fasziniert vor die Tastatur gesetzt, das Triebwerk irgendwie gestartet, durch Zufall die Bremse gelöst und gesucht, wie man in der Luft denn nun das Fahrwerk einfahren kann. Alles nicht so einfach ohne Anleitung.

Die Version von 2020 liegt nur nicht grafisch auf einem anderen Level, sondern reicht dem Spieler mit diversen Komplexitätseinstellungen und Tutorials die Hand. So gelingt es mir schnell meine Cessna in die Luft zu bringen und einigermaßen stabil zu halten. Nach einigen Minuten habe ich den Dreh raus, fliege entspannt eine Kurve über den Hamburger Hafen. Die Elbvororte rauschen schnell an mir vorbei.

Es muss ein neues Ziel her. Dieses wähle ich über die rotierende Erdkugel oder gebe direkt eine Stadt oder gar Startflughafen an. Reykjavik soll es sein und die Landschaft wirkt fast so schön wie im echten Leben. Dank einschaltbarer Karte oder auch der Markierung von Flughäfen und Sehenswürdigkeiten, finde ich mich gut zurecht. Schnell merke ich, dass die Reise zur Mitte der Insel mit meiner Propellermaschine einige Zeit in Anspruch nimmt.

Also entscheide ich mich für New York. Von JFK gehts Richtung Manhattan und zwar erst bei Tag, dann bei Nacht. Uhrzeit und Wetter sind manuell einstellbar, ich könnte aber auch die aktuelle Ortszeit und das lokale Wetter direkt übernehmen. Sowieso: ich kann den Flight Simulator so realistisch und damit komplex spielen, wie ich möchte. Eine Runde über South Manhattan, Central Park, Kurve, woanders hin.

Auf nach Barcelona. Diesmal in einer A320 Neo – eine weitere der 20 Maschinen in der Stadardversion. Auch die bekomme ich locker in „einfach“ vom Boden, stelle aber fest, dass die doch erheblich schneller unterwegs ist. Der Flug über Barcelona vergeht daher in Sekunden und die Sehenswürdigkeiten fliegen nur so vorbei. Nicht meine Maschine. Ich will entspannt die Welt sehen, wie vielleicht einige Spieler. Morgen schaue ich mal über Kapstadt vorbei.

Und so ist der Flight Simulator ein wirklich beeindruckendes Stück Software. Ohne Waffen und ohne echte Kollisionsabfrage übrigens. Ich werde noch einige Stunden reinstecken und mir bei einem möglichen zukünftigen Urlaub das Reiseziel erstmal von oben ansehen. Als echtes „Open World Spiel“ ist es für viele wahrscheinlich dann doch zu langweilig. Die Nerds kaufen weitere Maschinen und Flughäfen dazu.

Stubenscore: 9 / 10

Über der Blauen Lagune.
Mit einer A320 Neo im Tiefflug über Barcelona.
Manhattan hinter, Central Park unter mir.
South Manhattan bei Nacht.
1982 war anders.

MICROSOFT FLIGHT SIMULATOR
https://www.xbox.com/de-DE/games/microsoft-flight-simulator
PC 

2 Gedanken zu „Microsoft Flight Simulator

  1. Die Ruhe wie früher hat man eben nicht mehr: Starten und das pixelige Flugzeug gegen den endlosen Horizont stundenlang entgegen zu fliegen. Ohne Gegner, richtiges Ziel und vielleicht auch ohne Sinn. Ich glaub das ist nichts für mich.

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