Klassiker: Spiel des Jahres 2006
Den Aufbau des Postwesens am Beispiel Süddeutschlands spielerisch umzusetzen brachte vor 20 Jahren die Auszeichnung zum Spiel des Jahres. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so erscheint, ist das Spiel schnell aufgebaut und die Regeln leicht erlernt. Wir ziehen eine Städtekarte, spielen eine Städtekarte aus, um Strecken aufzubauen und prüfen, ob wir eine Strecke werten wollen. Die Taktik besteht nun darin, auch mit Blick auf die Gegner, die optimalen Bonusplättchen zu ergattern und vielleicht nicht zu viel zu riskieren. Denn können wir in unserem Zug die Strecke nicht erweitern, müssen wir sie ablegen. Außerdem sollten wir die zur Strategie passende Amtsperson je Zug einzusetzen, womit wir alternativ z.B. zwei Karten ziehen oder legen können.
Eines unserer Ziele zur Beendigung des Spiels ist nacheinander eine 4er bis 7er Strecke zu planen. Hier kann man auch die Amtsperson einsetzen, um mit zwei Städtekarten weniger eine „Postkutschenstreckenkarte“ zu ergattern. Da Siegpunkte rar sind, erhält man damit aber nicht das Bonusplättchen für die Strecke. So gibt es viele kleine Punkte abzuwägen, um an die wenigen Siegpunkte zu gelangen, wodurch das Spiel sehr strategisch wird.




Fazit:
Ein Klassiker-Spiel, der zu unrecht heutzutage nicht mehr so präsent ist. Andreas Seyfarth hat schon viele gute Spiele entwickelt und viele hatten ich schon auf dem Tisch. Mit Thurn und Taxis (2006) und Manhattan (1994) sind auch zwei Spiele des Jahres dabei.
So richtig interaktiv ist das Postkutschenrennen leider nicht, da jeder in jeder Stadt eine Poststation bauen kann. Der schnellere bekommt die besseren Bonusplättchen, aber im Grunde spielt jeder für sich. Ärgern kann man sich aber schon, indem man die für den Gegner passende Stadt sich wegschnappt. Das Material und die Story zur Mechanik sind überzeugend und nach einem Testspiel weiß man, worauf man achten sollte. Eine Stunde Spieldauer sollte man einplanen, wobei im Spiel zu viert der Kampf um die Bonusplättchen am reizvollsten ist.
Stubenscore: 7,7 / 10
Brettspiel (getestet)