The Elder Scrolls: Betrayal of the Second Era

Ein angespielter Würfelhimmel

Das neuste Spiel von Chip Theory Games ist ein Schwergewicht, sowohl im wörtlichen Sinne als auch im strategischen. Nach den ersten zwei Tagen, die ich mit dem Spiel zugebracht habe, dauert es gut 20 Minuten, bis alles wieder an seinem Platz in der Box ist. Viele Stunden habe ich zuvor auf Youtube, mit dem Regelbuch und dem Tutorial verbracht – schließlich habe ich eine erste kleine Kampagne abgeschlossen. Gesehen habe ich letztendlich aber nur einen kleinen Teil des Spiels, denn Elder Scrolls ist als MMO, wie auch als Brettspiel, eine echte zeitliche Investition.

In der 16 Kilo-Verpackung finden sich Pokerchips, Neopren-Schlachtfelder, hunderte Plastikkarten, Regel- und Szenarien als Ringbücher und dutzende von farbigen Würfeln – das Material kommt in der üblichen, unzerstörbaren Qualität. Aber im All-In Pledge stecken noch hochwertige Beutel, Ringordner für die Charaktere oder auch ein Artbuch.

Hier die Regeln zu erklären, über die in diversen Foren über das Regelbuch hinaus diskutiert wird, wäre reiner Irrsinn. Grundlegend ist das Fantasy-Spiel aber stark an Too Many Bones angelehnt, ohne wesentlich komplizierter zu sein. Auch hier müssen bestimmte Situationen im Kampf immer wieder nachgeschlagen werden, was Dank der Übersichten schnell gemacht ist – und Notfalls hilft mittlerweile immer ein Prompt für die KI. Das mag für den ein oder anderen anstrengend sein, aber eine Fragestellung wie – Ich habe „Benommenheit“ auf den Gegner gewirkt, der sich nun nur noch bewegen, aber keine Würfel einsetzen kann. Kann er trotzdem seinen Effekt auf mich wirken? – kann auch spannend sein.

Und so ist und bleibt auch hier das Kampfsystem der Star des Spiels. Es macht einfach Spaß sich den Kopf über die möglichen Züge und setzbaren Würfel und Skill zu zermartern, Risiken abzuwägen und am Ende siegreich aus einem Kampf zu gehen.

Was sind nun aber die groben Unterschiede zu Too Many Bones? Elder Scrolls bietet eine individuelle Charakterentwicklung, bei der die individuellen Würfel in den Kämpfen häufiger ins Spiel kommen. Diese Skills können die Charaktere relativ frei erlernen, so dass beispielsweise ein Magier auch ein Schwert führen kann. So fühlt man sich als Charakter freier und mächtiger, hat aber nicht die Individualität, wie sie die Gearlocks in Too Many Bones haben.

Dazu kommt mehr Story, echte Quests, mehr Gegenstände, mehr Handlungsmöglichkeiten und vor allem mehr sprichwörtliche Freiheit auf dem Schlachtfeld, da wir nicht auf ein 4×4 Felder großes Spielfeld limitiert sind.

Ist dieses „mehr von Allem“ nun ein besseres Too Many Bones? Für mich wird es sicherlich schwierig The Elder Scrolls regelmäßig auf den Tisch zu bringen. Während Too Many Bones mich relativ schnell einen Run auf einen Tyrannen aufbauen und durchspielen lässt, erfordert eine Kampagne hier wesentlich mehr Stunden. Das Spiel schreit geradezu nach einer einsamen Hütte am Strand mit Freunden, Feuer in einem Kamin, Whiskey und vor allem ein paar Tagen Zeit.

Stubenscore: 9 / 10

Mein Dark Elf kann zaubern, hat aber auch Skills mit dem Bogen.
Überland kann man von Stadt zu Stadt ziehen, friedliche oder feindliche Encounter haben. Jede der Regionen hat unterschiedliche Effekte.
Der gegnerische Bandit ist auf die Entfernung getroffen und hat direkt einen Effekt bekommen.
Dank All-In sind alle Charaktere und ihre Skills und Items in praktischen Ordnern.
Kann der 20er Titan unseren beiden Helden gefährlich werden?

ELDER SCROLLS - BETRAYAL OF THE SECOND ERA
The Elder Scrolls - Chip Theory Games
BGG

2 Gedanken zu „The Elder Scrolls: Betrayal of the Second Era

  1. Ich hoffe, dass die Open-World-Problematik für mich kein Hindernis ist. Denn da wurden mir ein paar Spiele an der Playstation dann irgendwann zu groß/komplex und ein zu großer Zeitfresser.
    Bei der Hütte am Strand bin ich dabei, sollte aber im Winter sein.

  2. Freut mich, dass die „Elder-Bones-Fusion“ so wunderbar funktioniert hat! Das weiterhin geniale Würfelsystem schreit förmlich nach einer Kampagnen-Progression. Bei der Hütte bin ich dabei – ich hacke dann das Holz (und Orks).

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