Andersrum denken
Die Grundmechanik ist wenig innovativ: Wir haben drei Handkarten, spielen eine aus und wer die niedrigste Karte gelegt hat, kann sich zuerst eine Karte aus der Auslage (Spieleranzahl +1) nehmen. Die ausgespielte Karte legen wir vor uns ab und in den nächsten sieben Runden wiederholen wir das Spiel, indem wir weitere Karten rechts bei unserer Auslage anlegen.
Und nun kommt der Clou: Die acht ausgelegten Karten haben in der Regel Bedingungen für die spätere Siegpunkteberechnung. Die Bedingungen müssen durch die weiter rechts (also später ausgespielten) Karten erfüllt werden. Und somit müssen wir optimaler Weise schon mit den ersten Karten wissen, was wir danach legen, damit man ihre Siegpunktebedingung erfüllen kann.
Eine kleine auch ein bisschen glücksbasierte Komponente sind Heiligtümer. Diese Karten erhält man, wenn die aktuell ausgespielte Karte einen höheren Zahlenwert hat als die davor. Die Heiligtümer können auch Siegpunktebedingungen erfüllen oder sogar Siegpunkte einbringen. Hört sich komplex an? Nach einem Testspiel aber sehr simpel – aber eine echte Herausforderung.
Fazit:
Corentin Lebrat hat schon bei vielen Spielen mitgearbeitet, wie auch bei Dead Cells. Johannes Goupy hat das knifflige Pixies entwickelt. Wir können von den beiden sicher noch einiges erwarten. Und so ist das kleine Fawaway auch ein um-die-Ecke denkendes Kartenspiel, dass ab der zweiten Partie, wenn man es verstanden hat, so richtig Laune macht. Wenn es nicht so viele Spiele geben würde, wäre es in meiner Sammlung. Auch ein perfekter Absacker mit 20 Minuten Spielzeit.
Stubenscore: 8,0 / 10
Brettspiel (getestet)