Niedliche Geister oder knallharter Rosenberg?
Wie auch beim fast zeitgleich erschienen Uwe Rosenberg-Klassiker, dem Spiel des Jahres-Kandidaten 2020 Nova Luna, handelt es sich bei Sagani auch um ein abstraktes Plättchen-Legespiel. Der Begriff Sagoni stammt von Paracelsus, der im 16. Jahrhundert hierunter die vier Elemente Feuer, Erde, Luft und Wasser als elementare Kräfte des Universums (Naturgeister) sah. Jeder Spieler legt in seiner Auslage quadratische Plättchen so an, dass die abgebildeten Aufgaben möglichst effektiv erfüllt werden. Auf den Plättchen sind unterschiedlich viele Elementpfeile, die in verschiedenen Richtungen zeigen und so passend gelegt werden müssen, dass sie irgendwann einmal auf ein passendes Element zeigen.
Klingt einfach. Aber wir platzieren auf dem gelegten Plättchen unsere Klangscheiben und erhalten die nur dann in unseren Vorrat zurück, wenn wir alle Bedingungen des Plättchen erfüllt haben. Und da wir nur 24 Scheiben haben müssen wir abwägen, ob wir mutig eine 10-Punkte-Aufgabe starten und so weitere vier Klangplättchen einsetzen, oder lieber eine weniger Siegpunkte bringende Aufgaben starten. Sollte man keine Klangschalen mehr haben müssen wir unseren Vorrat um „Missklangschalen“ (die Minuspunkte bringen) ergänzen.
Fazit:
Das Spiel ist nett im Naturgeister-Szenario angelegt und kindergeeignet illustriert. Die Mechanik ist von Uwe Rosenberg klug durchdacht und nicht zu komplex. Aber der Teufel steckt im Detail, denn die Strategiekomponente kommt nicht zu kurz. Mit ca. 30 Minuten und den schnell erlernbaren Regeln bleibt es klar in der Sammlung. Und das beste für einsame Sologamer: Es gibt eine Solospielvariante, man kann sich aber auch online bei Yucata Mitspieler organisieren.
Stubenscore: 7,5 / 10
Brettspiel (getestet)
Alle Spiele von Uwe Rosenberg bei den Stubenzockern
Das sieht tatsächlich nach einem schönen Spiel aus, dass den Stubenzockernachwuchs fordert und den Stubenzockerpapps nicht langweilt. Ein schönes Element (no pun intended) scheint mit augenfällig, dass die Komplexität sich ganz organisch über das Spiel mit jeder gespielten Karte steigert.
Mit „einsamer Sologamer“ fühle ich mich natürlich sofort angesprochen. Allerdings würde ich solo nicht unbedingt ein Plättchen-Legespiel mit Punkteauswertung spielen. Schön aber, dass Uwe auch weniger komplex kann.