Die komplexere Werwolfjagd ?
Die Grundidee kennen wir von den Werwölfen. In einer großen Runde sind viele Gutmenschen, aber auch ein paar Dämonen. Tagsüber unterhält man sich in Gruppen oder zu zweit und gibt Geheimnisse preis oder denkt sich welche aus. Dann werden Verdächtige nominiert und ggf. rausgewählt. Nachts tötet der Dämon.


Es gibt ein paar Besonderheiten, die sich Entwickler Steven Medway ausgedacht hat.
- So gibt es unzählige Rollen, keine ist doppelt. Bei den guten Rollen sind Bürger wie den Mönch, der für die Nacht einen Spieler vor dem Dämon schützen kann. Oder der Empath, der nachts erfährt, wieviele lebende direkte Nachbarn böse sind.
- Aber neben Bürgern sind auch Außenseiter im guten Team. Diese haben aber ein Handicap. So war ich der Butler, der sich nachts einen Meister sucht und nur mit abstimmen darf, wenn dieser abstimmt. Oder die Heilige. Wird sie tagsüber hingerichtet ist das Spiel beendet und die Bösen haben gewonnen. Und so behauptete eine Nominierte, sie wäre die Heilige. Aber ob das stimmt …
Auffällig wird es natürlich, wenn zwei Personen behaupten, die Heilige zu sein. - Im Dämonenteam gibt es neben dem Imp als Chef noch seine Schergen mit unterschiedlichen Spezialfähigkeiten. So kann der Giftmischer jede Nacht einen Spieler vergiften und dessen Fähigkeit funktioniert dann nicht.


Gut gelöst ist, dass tote Spieler nicht ausscheiden. Sie können weiterhin mitdiskutieren und haben sogar einmalig im Restspiel eine „Totenstimme“, um bei den Abstimmungen mitzumachen. Und da man nicht weiß, welche Rolle sie haben, könnten sie ja auch auf der Dämonenseite stehen und für Irritationen sorgen. Denn es kann sich sogar der Oberdämon aus taktischen Gründen selber töten und seine Rolle als Imp im Team weitergeben.

Fazit:
Ich habe bislang nur das Anfängerszenario Trouble Brewing gespielt. Da sollen die Rollen noch übersichtlich sein. Aber im ersten Spiel war ich schon ganz schön am Nachlesen. Solche Spiele leben vom Umfeld und Spielleiter. Unsere Spielleiter hatten schon über 100 Spiele geleitet und Anfängern sehr geholfen. Natürlich weiß man anfangs nicht, wieviel man in Gesprächen preisgeben soll und ob man eher offensiv oder defensiv spielen sollte. Da man als toter Spieler aber normal weiterspielt und nur nicht nominieren darf, ist es gar nicht so schlimm zu sterben. Auch hier kann man noch viel Verwirrung stiften. Blood on the Clocktower ist ein absolutes Highlight auf dem Gebiet der Deduktionsspiele und ich kann verstehen, warum es so beliebt ist. Ich freue mich auf die nächste Runde. Und diesmal werde ich die Rollen schon vorher kennen …
Stubenscore: 8,5 / 10
BLOOD ON THE CLOCKTOWER
BoardGameGeek
Brettspiel (getestet)

