Guillotine

Kopf ab

Spiele mit schwarzem Humor finde ich eigentlich ganz unterhaltend. Aber die Frage ist, ob die Munchkins und Joking Hazards langfristig Spaß machen.

Eine kleine Packung, mit der Guillotine ganz nett gemacht.
Schön gezeichnet. Die Texte sind selbsterklärend

Auch Guillotine besticht mehr mit punktuell lustigen Situationen, aber vielleicht reicht das auch. Wir befinden uns Ende des 18. Jahrhunderts und die Adligen sind in drei Runden zu je 12 Personen vor dem Fallbeil aufgereiht. Die Spieler können nun eine Aktionskarte legen, dann das Fallbeil starten und somit den Adligen in Position 1 (mit einem speziellen Siegpunktewert) ergattern und anschließend eine Aktionskarte nachziehen. Am Ende der drei Runden werden die Punkte gezählt, welche ggf. noch um ausgespielte Aktionskarten modifiziert werden.

Der Witz liegt nun darin, dass die Aktionskarten die Reihenfolge der Adligen ändern können oder es zur Interaktion mit den Karten der anderen Spieler kommt. Auch können die Aktionskarten, wie auch die Adligen selber, den Wert der Adligen für die Endabrechnung verändern, da z.B. gesammelte Graf + Gräfin die doppelte Punktzahl ergibt.

Eine graue Adlige, die durch die Aktionskarte rechts dann doch einen Pluspunkt gibt. Aber die Aktionskarte in der Mitte gibt mir zwei Minuspunkte am Spielende.

Fazit:

Leichte Regeln, schnell aufgebaut und auch schnell gespielt. Leider hatten wir mit einer merkwürdigen Aktionskarte eine Entschleunigung und Spielspaßbremse. Ein Spieler mit langem Bart hat bestimmt, dass, solange er es möchte, niemand Aktionskarten spielen darf, die die Reihenfolge der Adligen ändern. Dieses sind aber sehr viele Karten und eine wichtige Mechanik in dem Spiel. So hatten wir dann keine Lust mehr auf eine zweite Runde, aber vielleicht sollte man die Karte einfach weglassen.

Stubenscore: 6,5 / 10


GUILLOTINE
BoardGameGeek

Spieledatenbank Luding

Brettspiel (getestet)

8 Gedanken zu „Guillotine

  1. Ich stimme dir mit der Analyse zu, doch bin ich beim Urteil aber deutlich südlich der 6,5. Das durchweg chaotische und zu 90% auf Glück ausgerichtete Spielprinzip wäre wäre ja noch mit einem Augenzwinkern und genügend alkoholischem Einfluss erträglich… doch diese eine Spiel-killende Karte, die nur durch eine andere Karte aus dem Stapel gecountert werden kann, lassen einen sprachlos zurück. War Gametesting in den 90zigern verboten? Spannend zu beobachten, wie viel besser uns ausgereifter die Spiele in den letzten Jahrzehnten wurden (und wir gleichzeitig verwöhnter)

  2. Wenn ich mich recht erinnere habe ich mehr Adlige gekillt und locker gewonnen. Vielleicht bist Du für eine so brutale Story zu gutmütig und lässt sie lieber am leben 😉

  3. Dieser bärtige Spieler hatte bestimmt einen Plan wann er die Joker-Karte selbst wieder abwirft. Leider wurde dieser Plan mehrfach durchkreuzt, wodurch sie länger liegen bleiben musste 🤷‍♂️
    Kurzweiliges Spiel, die Aktionskarten sind aber schon recht unterschiedlich mächtig, vielleicht liegt ja auch darin der Reiz? 🤔😉 Ich würde es nochmal spielen 👍

  4. Scheint ja recht unterschiedlich angekommen zu sein. Ich wäre bei einer Runde dabei, um mich mal in die lustigen Karten reinzulesen.

  5. Folgendes findet man zu den „Unerbittliche Wachen“:

    Das ist ein häufiges Problem mit der Karte „Unerbittliche Wachen“ (Callous Guards)! Sie kann das Spielgeschehen tatsächlich stark verlangsamen oder frustrierend machen, weil sie eine Kernmechanik des Spiels – das Tauschen und Manipulieren der Reihenfolge – komplett blockiert.
    Viele Spielgruppen, bei denen die Karte ebenfalls „ewig“ liegen blieb und den Spaß bremste, haben daher Hausregeln (engl. house rules) eingeführt, um dieses Problem zu entschärfen.
    Hier sind einige gängige Lösungsansätze, die Sie vielleicht ausprobieren möchten:

    Dauer begrenzen: Die einfachste Lösung ist, die Wirkungsdauer der Karte auf einen festen Zeitraum zu begrenzen. Zum Beispiel:
    Die Karte wirkt nur für eine Runde (bis der Spieler, der sie gespielt hat, wieder an der Reihe ist).
    Die Karte wirkt nur für den Rest des aktuellen Tages (bis alle Spieler einmal an der Reihe waren).
    Entfernbarkeit erhöhen: Machen Sie es leichter, die Karte zu entfernen. Die Basisregeln erlauben meist nur das Entfernen durch spezifische „Entfernungs“-Karten. Sie könnten festlegen, dass jeder Spieler eine Aktionskarte abwerfen kann, um die „Unerbittlichen Wachen“ zu entfernen, wenn er an der Reihe ist.
    Die Karte ganz weglassen: Wenn die Karte regelmäßig den Spielspaß tötet, können Sie sie einfach vor dem Spiel aussortieren.

    Ich bringe es beim nächsten Mal wieder mit und wir können es abgeändert nochmal versuchen.

  6. Ich hatte mal eine begeisterte Empfehlung für dieses damals bereits vergriffene Spiel bekommen, aber auf dem Gebrauchtmarkt war es mir mit rund 50€ für ein Kartenspiel viel zu teuer.
    Scheint mir die richtige Entscheidung gewesen zu sein, es liegen gelassen zu haben…

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