Schocken

… oder auch Rexen genannt.

Schon letztes Jahr haben wir uns über die Würfelmeister im Rex gewundert, die freudig erregt die Würfelbecher geschwungen haben und runde Plastikscheiben verteilten.

Aber von vorne.

Traditionell residieren wir auf unserem Trip zur Spielemesse in Essen im kleinen Stadtteil Kettwig. Kettwig zählt nicht zuletzt wegen der Kultkneipe Rex zu den TOP-Szene-Vieteln in Deutschland mit einem Score von 26,25, sondern ist auch auf Platz 20 in der Deutschen TikTok-Hashtag-Liste.

Das Kleinod Rex besticht durch günstige Bierpreise und einem besonderen Publikum, das jedes Jahr gleich ist. Da ist der namenlose Typ in der Ecke, der irgendwann im Laufe des Abends erscheint, ein immervolles Bierglas vor sich hat und dann auch so unbemerkt wieder verschwindet, wie er gekommen ist. Oder die Gastgeber des Abends, ob Rudolph oder Paul, der sich selber Palu nennt. Alle sind durchweg nett und reichen frische Salzstangen zum Bier. Als Stammgäste wurden wir dieses Jahr in das Spiel der Kneipe eingewiesen: Schocken.

Da das Kultspiel Schocken bei Board Game Geek noch völlig unbekannt ist, haben uns Hausmeister Dirk und Ralph 7 (so nennt man sich zur Unterscheidung im Viertel) die Regeln erklärt und waren bei Regelunklarheiten immer zur Stelle. Ganz so unbekannt ist es nicht, es wird aber regional überall in Deutschland anders bezeichnet und hat seine eigenen Regelvariationen. Und so kennt man es auch unter Knobeln, Meiern oder Maxen. Ziel des Spiels ist es, durch besonders strategisches Würfeln den Spieler zu ermitteln, der die nächste Runde ausgibt.

In zwei Runden würfeln wir mit drei Würfeln maximal dreimal. Wer das schlechteste Würfelergebnis erzielt, bekommt Minuspunkte, die man über Bierdeckel oder auch runde Spielsteine aus einem Vorrat von 17 Stück vergibt. Sind alle verteilt, würfeln die Looser gegeneinander weiter, bis nur einer übrig bleibt. Nach zwei Runden kommt ggf. ein Stechen, so dass derjenige, der insgesamt zwei Runden verloren hat, die nächste Getränkerunde bezahlt. Die Regeln für die Wertung der drei Würfel sind nicht so komplex und bestehen aus einem normalen Wurf (z.B. 5-3-2; absteigend sortiert), Straßen (müssen in einem Wurf gewürfelt werden, geben 2 Minuspunkte), General (alle drei gleich, in einem Wurf und 3 Minuspunkte) und dem Schock. Der Schock ist immer 1+1 und ein weiterer Würfel. Der niedrigste Schock ist der Schock 2 (1-1-2), der höchste der Schock 6 (1-1-6), die jeweils 2 bis 6 Minuspunkte verteilen. Der Schock-Aus (1-1-1) beendet die Runde sofort und der niedrigste Würfler hat die Runde verloren.

Die 5-4-3 rechts ist höher als die 5-2-2.
Die Würfelbecher im Rex haben schon viele Hände gesehen. Und gereinigt werden die nie.
Den letzen Wurf lässt man stehen, also links weiß man nicht, ob im Würfelbecher zugehörig zur offen liegenden 1 noch ein Schock (also mindestens eine weitere 1) liegt. Eine hoch strategische Komponente.

Fazit:

Die Rubrik der Trink- und Kneipenspiele ist mir bisher weitgehend verborgen geblieben. Viele Brettspiele spielt man einmal, aber die einfachen kleinen Absacken und Trinkspiele gehen immer. Bin mal gespannt, was da demnächst noch auf den Tisch kommt. Das Deluxe-Schocken-Einsteigerset ist für die nächste Runde bestellt, aber das Original gibt es wieder zur SPIEL 2026 im Rex.

Stubenscore: hängt vom Alkoholpegel ab / 10


Schocken

Brettspiel (getestet)

2 Gedanken zu „Schocken

  1. Erst einmal ein großes Shout Out an Dirk, Paul (?), König Ralf der 7. und die weiteren illustren Gäste der Schänke! Wie jedes gute Rollenspiel startet jede Queste in einer Taverne. Bei uns ist es das Rex in Kettwig bevor es auf die Spiel geht. Das wir in die arkanen bis obskuren Regeln des Schockens eingeführt wurden nehme ich in die Top 10 meiner Lebensleistungen … und das wir fünf Gefährten beim Spielen nicht wie Han Solo und Greedo (in der Rex Bar Tatooine) geendet haben spricht für uns.

  2. Hab jetzt schon mehr Zeit mit Schocken verbracht, als mit allen All-In Pledges bei Gamefound und Kickstarter – und ich freue mich auf weitere Stunden (präferiert im Rex).
    Ich glaube, dass Paul eigentlich Panos oder Panjo ist (Kurzform vom griechischen Vornamen Panajiotis). Wir müssen da nächstes Jahr nochmal tiefer gehen.

Schreibe einen Kommentar zu Gerald Be Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Ähnliche Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben